Riesling Grünhäuser feinherb Aus Ersten Lagen 2021

Maximin Grünhaus: Riesling Grünhäuser feinherb Aus Ersten Lagen 2021

VDP

Zum Winzer

95–96
100
2
Riesling 100%
5
weiß, süss
11,0% Vol.
Trinkreife: 2024–2038
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
voll & rund
3
Lobenberg: 95–96/100
6
Deutschland, Mosel Saar Ruwer
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Grünhäuser feinherb Aus Ersten Lagen 2021

95–96
/100

Lobenberg: Unabhängig vom Weingutsnamen ist Maximin Grünhauser auch eine Ortslage. In diesem Wein finden wir dasselbe Ausgangsmaterial wie im trockenen Grünhäuser. Das sind einzig die Fässer, die in der Gärung bei leicht erhöhtem Restzucker stehen geblieben sind. Wie so häufig ist das neue feinherb das, was früher mal das klassische Kabinett war, auch Oliver Haags Brauneberger Juffer feinherb hat diese geniale Balance und Grünhäuser feinherb genauso. Ich kann mich fast gar nicht entscheiden, ob ich den Grünhäuser trocken oder feinherb spannender finde. Gerade der Ruwer steht ja etwas Restsüße auch super und Grünhaus mit dieser Würze ganz besonders. Wir haben die gleiche Dichte, die gleiche Eleganz, die Länge, die feine Süße, die eigentlich mehr die Balance unterstützt und etwas mehr Charme und Schmelz gibt. Man ist direkt zu Hause bei Grünhaus in diesem Wein, so schmeckt und riecht dieser einzigartige Monopolhang. Ein Nachhall in zarter Saftigkeit, schlanker als in den Vorjahren, kühler und voller Finessen. Den Restzucker spürt man kaum, er wird nahezu weggelasert von der strukturellen Säurepower und riesigen Mineralität. Unendlich feingliedrig, die große Klassik in 2021. 95-96/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

Mein Winzer

Maximin Grünhaus

Maximin Grünhaus. Allein der Name lässt das Herz der Moselliebhaber höher schlagen. Die von Schubert’sche Schlosskellerei zählt zu den traditionsreichsten Weingütern der Region. Bereits seit 1882 befindet Sie sich in Familienbesitz. Verlässt man die A48 an der Ausfahrt Kenn/Trier-Ruwer, vergehen nur...