Riesling Schieferterrassen 2021

Heymann-Löwenstein: Riesling Schieferterrassen 2021

VDP

Zum Winzer

92–94
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2025–2038
Verpackt in: 6er
9
exotisch & aromatisch
frische Säure
mineralisch
3
Lobenberg: 92–94/100
Suckling: 91/100
6
Deutschland, Mosel Saar Ruwer
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Schieferterrassen 2021

92–94
/100

Lobenberg: Durchschnittlich knapp 90 Oechsle und 8.5 Gramm Säure im fertigen Wein, absolut perfekte Werte für die Terrassenmosel schwärmt Reinhard Löwenstein. Der Schieferterrassen wird immer aus den besten Weinbergen rund um Winningen, in einer Mischung aus deutschen Stückfässern und Edelstahl, ausgebaut. Spontan vergoren, inklusive spontaner Malo in 2021. Wunderbar reife Nase, charmant und duftig, weißer Pfirsich, warme Zitrusfrucht, Orangen-dominiert, auch Orangenblüte und Grapefruit. Intensive, reiche Nase, Orangenschale, reife Grapefruit, helle Melone, leicht tropische Spitze, feine Obertöne von Maracuja, etwas weißer Pfeffer und Ingwerschärfe im Finale. Typisch für Heymann-Löwenstein ist der Wein geschmeidig am Gaumen, cremig mit dicht gewobener Textur und ganz feiner Frische unterlegt. Erst ganz langsam kommt, relativ stramm, Schiefer durch. Diese pikante salzig-schiefrige Würze hebt die Mosel ab am Ende, obwohl Löwensteins Rieslinge natürlich immer etwas schmelziger und dichter daherkommen als andere. Weißer Tee und herbsaftige Kräuteraromen sorgen mit der pikanten Säure für ein furioses Finale. Tolle Animation, die Säure ist in 2021 wunderbar griffig und taktgebend, nicht so hintersinnig wie in einigen Jahren zuvor, sondern richtig moselanisch den Beat bestimmend. So gefallen wir die warmen Schieferterrassen – eben mit toller Frische und extrem hoher Pikanz – ganz besonders gut. 92-94/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

91
/100

Suckling über: Riesling Schieferterrassen

-- Suckling: Enveloping nose of poached pear and fresh mirabelle. Very rich and juicy, with almost soft acidity and a very creamy texture for this high-acidity vintage. The impressive tannin structure and stony minerality provide the structure at the long, firm finish. From organically grown grapes with Fair'n Green certification. Drink or hold. Screw cap. 91/100

Mein Winzer

Heymann-Löwenstein

Cornelia und Reinhard Löwenstein erzeugen als unzähligste Generation der Familie auf den kargen, aber fruchtbaren Schieferterrassen oberhalb der Mosel Rieslinge, die zu den größten der Welt gehören.

Riesling Schieferterrassen 2021