Corton Charlemagne Grand Cru 2020

Domaine Faiveley: Corton Charlemagne Grand Cru 2020

Limitiert

Zum Winzer

97–98
100
2
Chardonnay 100%
5
weiß, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2028–2048
Verpackt in: 6er OHK
9
mineralisch
voll & rund
fruchtbetont
3
Lobenberg: 97–98/100
Tim Atkin: 95/100
Parker: 94–96/100
6
Frankreich, Burgund, Cote d'Or
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Corton Charlemagne Grand Cru 2020

97–98
/100

Lobenberg: Faiveleys Parzelle von stolzen 0,86 ist ein vollständiges und zusammenhängendes Stück in Eigenbesitz. Die ältesten Reben hier wurden 1933 gepflanzt, die jüngsten 2010. Ostexposition auf grauem Kalkmergel. Mit einer pneumatischen Kelter gepresst, dann direkt in die Barriques zur Vergärung und Malo. Circa 50 Prozent Neuholzanteil. Die Weine sind atemberaubend konzentriert und kraftvoll, aber haben eine immense Frische. Ein genialer Jahrgang. Corton Charlemagne ist eine meiner Lieblingslagen für weißen Burgunder. Die Nase ist unglaublich spannend, wie immer zeigt sich die an Weißburgunder erinnernde florale, weiße Frucht. Aber unglaublich reich und konzentriert dieses Jahr. Trotz dieser Power wirkt der Wein harmonisch und ruhig, leicht reduziert, wie es typisch für die Lage ist. Im Mund kracht die Säure richtig rein, lässt den zunächst Wein viel schlanker erscheinen als er ist. Erst im Finale fächert er wieder etwas in der Frucht auf, geht mehr in weißen Pfirsich und Birnenschale. Frischer Granny Smith und Grapefruitnoten, Limettensaft, alles läuft über Kreide und weiße Blüten, viel mineralischer Biss. Massive Länge aus dieser hohen Konzentration und dennoch hat er diese wunderbare erhebende Frische, wie sie 2017 auch hatte. Alles ist an seinem Platz und in sich verwoben, ein sehr kompletter Chardonnay, der ein langes Leben vor sich hat. Für einen Charlemagne hat der Wein ausgesprochen viel Power. 97-98/100

Jahrgangsbericht

Nach einem erneut eher milden Winter kamen Austrieb (März) und Blüte (Mitte Mai) wieder recht früh in 2020. Es folgte ein warmer Sommer, der aber weniger extreme Hitzespitzen wie 2019 und 2018 hatte und vor allem durch kühlere Sommernächte eine robuste Säurestruktur erhalten konnte. Häufig wird vergessen, dass Hitze und vor allem Trockenheit nicht nur die Zuckerentwicklung, sondern auch die Säuren und Gerbstoffe durch niedrige Erträge und dicke Beerenschalen aufkonzentrieren. Dieser mediterrane Powersommer hat dem Burgund Mitte August den frühsten Lesestart seit 2003 beschert, dennoch wurden die vollen 100 Tage Reifezeit nach der Blüte erreicht bis zur Lese. Aufgrund der sehr trockenen Verhältnisse waren die Trauben weitgehend kerngesund und vollreif – Fototrauben soweit das Auge reicht! Wohingegen an der Côte de Beaune fast durchschnittliche Mengen Chardonnay geerntet werden konnten, war der Ertrag beim Pinot Noir an der gesamten Côte d’Or durch die winzige Beerengröße geringer noch als im Vorjahr 2019. Die Chardonnays betören mit dem selben imposanten Fruchtdruck und einer Power wie 2019. Sie wirken allerdings schlanker und feiner, auch aufgrund von lebhafteren Säuren, die eher an 2017 denken lassen. Es ist mit 2014 und 2017 ziemlich sicher das beste Weißweinjahr der letzten 10 Jahre. Die Balance der weißen 2020er ist herausragend! Die Pinot Noirs sind etwas weniger einheitlich balanciert. Je nach Terroir und Erntezeitpunkt, changieren sie zwischen bestechender Eleganz, Kühle und Finesse bis hin zu gewaltiger, mediterraner Struktur mit hoher Reife bis hin zur Überreife in einigen Fällen. Die topgesunden Beeren waren dickschalig, klein und kernig und gaben nur widerwillig ihren hochkonzentrierten, hochintensiven Saft preis. Die Fruchtfülle und das Parfüm der roten 2020er ist gewaltig, wie dichte Wolken aus Waldfrüchten und dunkler Kirsche schiebt es tieffarbig und reich aus dem Glas. Die Konzentration ist berauschend, die besten 2020er stellen die exzellenten Vorjahre sogar noch in den Schatten – in der Spitze war absolute Weltklasse möglich in diesem Blockbusterjahr. 2020 ist ein beeindruckendes und großes Jahr, das bei den Top-Domaines mit zum besten zählt, was es in den letzten Jahrzehnten gab. Zurücklehnen und genießen mit den verführerischen Pinots und sich mitreißen lassen von den berauschenden Chardonnays. Die erneut kleinen Erträge und der harte Frost in 2021 erzeugen weiter Mengendruck auf das Burgund und die besten 2020er werden schnell rar und gesucht sein.

95
/100

Tim Atkin über: Corton Charlemagne Grand Cru

-- Tim Atkin: This wine tends to be one of the last harvested at the domaine, and it always undergoes the longest elevage. This had just undergone a battonage a few days before and Jérôme Flous expected it wouldn't be racked until February. Impressively, it sees 50% new oak, but it is seamlessly blended into this lively wine tasting of lemonade, yellow currants and crushed chalk. This is delightful now, but Jérôme prefers waiting about ten years for the struck flint complexity that starts to show up then. 2023-35. 95/100

94–96
/100

Parker über: Corton Charlemagne Grand Cru

-- Parker: The 2020 Corton-Charlemagne Grand Cru has turned out especially well, opening in the glass with aromas of pear, peach, white flowers, freshly baked bread, nutmeg and hazelnuts. Full-bodied, layered and multidimensional, it's unusually textural and broad-shouldered for this Ladoix-derived cuvée, displaying bright acids and chalky structuring extract. 94-96/100

Mein Winzer

Domaine Faiveley

Die inzwischen ca. 140 Hektar umfassende Domaine Faiveley ist eines der größten Häuser im Burgund. Und eigentlich ist es auch mehr als Weingut zu betrachten, denn hier macht man, anders als bei anderen großen Handelshäuser wie z. B. Jadot oder Bouchard, fast ausschließlich Weine von eigenem Besitz....

Corton Charlemagne Grand Cru 2020