Latricieres Chambertin Grand Cru 2020

Domaine Faiveley: Latricieres Chambertin Grand Cru 2020

Limitiert

Zum Winzer

97–99
100
2
Pinot Noir 100%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2028–2058
Verpackt in: 6er OHK
9
frische Säure
strukturiert
seidig & aromatisch
3
Lobenberg: 97–99/100
Wine Spectator: 97/100
Tim Atkin: 96/100
6
Frankreich, Burgund, Cote d'Or
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Latricieres Chambertin Grand Cru 2020

97–99
/100

Lobenberg: Latricières liegt angrenzend an den Le Chambertin und oberhalb des Mazoyeres Chambertin direkt am Waldrand, wird also stetig von kühlenden Abwinden von oben durchzogen. Deshalb verfügt Latricières immer über eine phänomenale Spannung und Energie. Dennoch ist es eine warme Lange, die sich wie ein Amphitheater aufspannt, mit sehr steinigem, hellem Boden, der Wärme abstrahlt. Faiveley verfügt hier seit den 1930er Jahren über 1.3 Hektar Domaine-Besitz. Mit dem Le Chambertin und dem Clos de Bèze zählt Latricieres zu den besten Grands Crus der Gemeinde Gevrey, weil er Power und Vitalität in großer Delikatesse vereint. Dabei hat Latricieres nicht selten die größte Energie, Sauerkirsche und Schlehe satt, hier sind wir nicht so sehr in schwarzer und mediterraner Frucht, sondern rotfruchtiger, auch deutlich kreidig und sehr präzise und klar wirkend. Im Mund kommt dann doch überraschend viel Süße dazu, Himbeere und Herzkirsche wickeln sich um die spannungsreiche und energiegeladene Mitte des Weines. Beeindruckende Präzision, der Wein schießt mittig über die Zunge wie ein Pfeil. Dennoch hat er diese schicke Fruchtsüße und enorme Dichte, die ihm einen betörenden Delikatessenfaktor verleiht. Ein Ausbund an Kraft und Energie. Was für ein spannender Wein, wirklich großartig. Trinkt sich superb, braucht aber sicher eine Dekade im Keller, um seinen vollen Facettenreichtum zu zeigen. 97-99/100

Jahrgangsbericht

Nach einem erneut eher milden Winter kamen Austrieb (März) und Blüte (Mitte Mai) wieder recht früh in 2020. Es folgte ein warmer Sommer, der aber weniger extreme Hitzespitzen wie 2019 und 2018 hatte und vor allem durch kühlere Sommernächte eine robuste Säurestruktur erhalten konnte. Häufig wird vergessen, dass Hitze und vor allem Trockenheit nicht nur die Zuckerentwicklung, sondern auch die Säuren und Gerbstoffe durch niedrige Erträge und dicke Beerenschalen aufkonzentrieren. Dieser mediterrane Powersommer hat dem Burgund Mitte August den frühsten Lesestart seit 2003 beschert, dennoch wurden die vollen 100 Tage Reifezeit nach der Blüte erreicht bis zur Lese. Aufgrund der sehr trockenen Verhältnisse waren die Trauben weitgehend kerngesund und vollreif – Fototrauben soweit das Auge reicht! Wohingegen an der Côte de Beaune fast durchschnittliche Mengen Chardonnay geerntet werden konnten, war der Ertrag beim Pinot Noir an der gesamten Côte d’Or durch die winzige Beerengröße geringer noch als im Vorjahr 2019. Die Chardonnays betören mit dem selben imposanten Fruchtdruck und einer Power wie 2019. Sie wirken allerdings schlanker und feiner, auch aufgrund von lebhafteren Säuren, die eher an 2017 denken lassen. Es ist mit 2014 und 2017 ziemlich sicher das beste Weißweinjahr der letzten 10 Jahre. Die Balance der weißen 2020er ist herausragend! Die Pinot Noirs sind etwas weniger einheitlich balanciert. Je nach Terroir und Erntezeitpunkt, changieren sie zwischen bestechender Eleganz, Kühle und Finesse bis hin zu gewaltiger, mediterraner Struktur mit hoher Reife bis hin zur Überreife in einigen Fällen. Die topgesunden Beeren waren dickschalig, klein und kernig und gaben nur widerwillig ihren hochkonzentrierten, hochintensiven Saft preis. Die Fruchtfülle und das Parfüm der roten 2020er ist gewaltig, wie dichte Wolken aus Waldfrüchten und dunkler Kirsche schiebt es tieffarbig und reich aus dem Glas. Die Konzentration ist berauschend, die besten 2020er stellen die exzellenten Vorjahre sogar noch in den Schatten – in der Spitze war absolute Weltklasse möglich in diesem Blockbusterjahr. 2020 ist ein beeindruckendes und großes Jahr, das bei den Top-Domaines mit zum besten zählt, was es in den letzten Jahrzehnten gab. Zurücklehnen und genießen mit den verführerischen Pinots und sich mitreißen lassen von den berauschenden Chardonnays. Die erneut kleinen Erträge und der harte Frost in 2021 erzeugen weiter Mengendruck auf das Burgund und die besten 2020er werden schnell rar und gesucht sein.

97
/100

Wine Spectator über: Latricieres Chambertin Grand Cru

-- Wine Spectator: Silky, exuding exotic spices around a core of ripe cherry, pomegranate, raspberry and rose aromas and flavors. Offers a complex and youthful profile that delivers balance and harmony, yet this needs several years to fully express its potential. The aftertaste is seemingly endless and remarkably spicy. Best from 2027 through 2048. 24 cases imported. 97/100

96
/100

Tim Atkin über: Latricieres Chambertin Grand Cru

-- Tim Atkin: This is one of Jérôme Flous' favourites, and its not hard to see why. For one thing, it's harmony in a glass. Everything is in the absolute perfect place. Lightly sweet oak meshes with gorgeously succulent cherries and sweet red plums, and a whiff of incense blends with earthy notes. This whole palate is beautifully lifted by balletic acidity, and the tannins are downright tender. 2024-38. 96/100

Mein Winzer

Domaine Faiveley

Die inzwischen ca. 140 Hektar umfassende Domaine Faiveley ist eines der größten Häuser im Burgund. Und eigentlich ist es auch mehr als Weingut zu betrachten, denn hier macht man, anders als bei anderen großen Handelshäuser wie z. B. Jadot oder Bouchard, fast ausschließlich Weine von eigenem Besitz....

Latricieres Chambertin Grand Cru 2020