Lobenberg: Der Felsenberg schließt an die Kupfergrube an und zieht sich ins Tal direkt vor der Tür bei Gut Hermannsberg. Entsprechend wie die Kupfergrube auf rotem Vulkangestein allerdings mit einem Twist in der Neigung Richtung Südsüdwest Ausrichtung, also warme Nachmittagssonne aufnehmend. Deshalb ist der Felsenberg immer etwas charmanter in der Frucht als die extreme Kupfergrube. Ein Drittel des Weinberges ist weiterhin verpachtet, jetzt sind es 65 Ar und wie gesagt wird der Wein erst seit 2018 als GG vermarktet, obwohl die Lage hier eigentlich fast eine Hauslage für GHB ist. Birnenpüree und helle Galiamelone, dann viel Grapefruit und weiße Johannisbeere, auch ätherische, feinkräutrige, leicht grünliche Nuancen, die dem ganzen einen Kick geben wie ihn auch große Sancerre oder weiße Burgunder haben. Diese wunderbar salzig-steinig unterlegte, fast umami-artige Mundgefühl aus Kräutern, saftiger Frucht, Gestein und Salz ist schon ganz grandios. Tonische, steinig unterlegte Frische, die wie gesagt geradezu ätherisch wirkt. Wirklich schwer zu beschreiben, aber hat was Hypnotisierendes, extrem anziehendes irgendwie. Schon auch mit gewisser Reife, aber sehr straight, nicht ausufernd. Es bleibt in der Eleganz und Finesse, fast kühl für den warmen Jahrgang. Wunderbarer Zug im Mund, auch hier straight und geradeauslaufend, so viel Pikanterie aus der milden, fast cremig unterlegten Salzigkeit. Pikant, aber nicht ganz so charmant wie der Rotenberg, er bleibt straighter. Wow, jetzt haben wir drei Felsenberg im Programm und dieses Jahr ist die Entscheidung wirklich verdammt schwer, denn alle drei sind grandios in ihrer sehr unterschiedlichen Ausprägung trotz des ähnlichen Terroirs. Der charmanteste Wein der 3 ist sicher trotzdem am ehesten noch der Hermannsberg, denn hier haben wir diese warme Saftigkeit zu der mineralischen Steinigkeit und dem Zug. 97/100 // Lobenberg in Wiesbaden: Der Felsenberg ist einer der winner on points in 2020. Alle GGs hier sind groß und klar, so auch das GG vom Hermannsberg. Superdefiniert, lang, steinig, keinerlei Fehltöne, vielleicht im letzten Kick nur hinter Dönnhoff. 98-100/100