Lobenberg: 83,5 Prozent Merlot, 16 Prozent Cabernet Franc und 0,5 Prozent Cabernet Franc. Der Alkoholgehalt liegt bei 13,5 Volumenprozent. Eine erstaunlich dominante Cabernet Franc in der Nase, mit dieser wunderschönen Himbeerwürze. Sie schlägt voll durch. Dann kommt die schwarze Kirsche. Merlot-typisch und typisch für 2019, weil wir wenig Brombeere haben, sondern einfach massiv viel schwarze Kirsche. Ultrafein und spielerisch. Der Mund ist von allem zu viel. Schwarzkirsche bis zum Abwinken. Mineralien und Salz. In die Länge gezogen ohne Ende. Die Augen werden schmal, es ist eine so hohe Intensität. Der Wein ist extrem reif, vielleicht der reifste Wein, den ich dieses Jahr probiert habe. Aber er ist nicht fett, sondern bleibt verspielt, weil er zur anderen Seite eine extreme Würzigkeit und Frische aus den kühlen Herbstnächten hat. Ein Blockbuster in Feinheit. Das ist ein Monument, aber er ist nicht fett. 2018 war deutlich üppiger und fetter. 2019 ist deutlich feiner, obwohl er wohl noch reifer ist. Aber er hat eben diese Frische und Würze an der Seite. Das ist ein L´Evangile der anderen Art, ein Monument der Zeitgeschichte. Und nachdem ich zuvor Eglise Clinet probiert habe, würde ich L´Evangile auf den gleichen hohen Level setzen. Grandioser Wein! 100/100