Caus Lubis Merlot 2004

Can Rafols dels Caus: Caus Lubis Merlot 2004

Zum Winzer

95–96+
100
2
Merlot 100%
5
rot, trocken
Gereift
14,0% Vol.
Trinkreife: 2015–2030
Verpackt in: 6er OHK
9
strukturiert
tanninreich
pikant & würzig
niedrige Säure
saftig
3
Lobenberg: 95–96+/100
6
Spanien, Penedes
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Caus Lubis Merlot 2004

95–96+
/100

Lobenberg: Die Weine von Can Rafols dels Caus entstammen der Region Massis del Garraf. Eine hügelige Landschaft mit teilweise steilen Hängen, trocken und karg. Die Weinberge stehen auf einem Kalkriff, das Teil der Küstenlinie von Katalonien ist und sich zwischen den Ebenen von Penedes und dem Mittelmeer befindet. Charakteristisch für Can Rafols dels Caus ist eine Flaschenreife im Weingut für alle Weine bevor sie im trinkreifen Zustand auf den Markt kommen. Der Caus Lubis ist ein Beweis dafür, dass Winemaker Carlos Esteva keinen Konventionen folgt und konsequent seinen eigenen Weg geht. So hat er als einer der ersten in Spanien Merlot angepflanzt wegen seiner Liebe zu Pomerol. Auf diesen Wein waren wir also während der Einkaufsprobe besonders neugierig, sogar mehr als richtig gespannt, denn er erhielt von James Suckling sagenhaft tiefe 71 Punkte. Worst ever? Wie kann das denn sein? Eine kaputte Flasche oder ein Irrtum oder eine Fehleinschätzung? 2004 – das zudem auch noch ein Top-Jahr in Spanien war. Der reinsortige Merlot kommt aus einer biodynamisch bewirtschafteten Parzelle und wird spontanvergoren, 12 Monate im französischen Holz ausgebaut und bekommt dann mindestens 8 Jahre Flaschenreife im Weingut. Im Glas haben wir einen ultraklaren, erstaunlich rotfruchtigen, total frischen und zugleich reifen Duft, dazu volles Kirschrot mit nur leicht anbräunendem Rand. Ein richtig tief ätherischer Duft, Herzkirsche, Pflaumenkompott, trockener Salbei und ein Hauch schwarzer Trüffel. Feine Unterholznoten unterstreichen die sanft anklingende Reife. Auch mit Luftzutritt zerfällt der Wein nicht - ganz im Gegenteil. Er zeigt sich schön strukturiert mit verwebten Schichten roter Waldfrüchte. Sogar noch ein wenig Süße ist da, die nun langsam abschmilzt, um unsüßen Himbeeren, Wildkirschen und etwas Zigarrenkiste zu weichen. Der Wein entfaltet immer neue Lagen seiner gereiften Komplexität und steht sehr würdevoll und erstaunlich rotfruchtig frisch im Glas. Herr Suckling muss eine beschädigte Flasche vor sich gehabt haben? Wir finden hier absolut keine Anzeichen einer störenden Oxidation, sondern nur feine Reifenoten. Der Caus Lubis zeigt eine so kraftvolle ätherische Würze, in dieser Intensität der getrockneten Kräuter fast etwas an einen alten Châteauneuf erinnernd. Auch etwas Teer, Graphit und Orangenschale. Alles fein verwoben mit der sanften Intensität eines gereiften Weines, nie aufdringlich oder anstrengend. Im Mund zeigen sich dann getrocknete Datteln, Feigen und geräucherter Speck hinten am Gaumen. Der Wein gleitet filigran über die Zunge, mit feingliedriger Säure für eine noch immer wahrnehmbare Frische sorgend. Die Tannine sind extrem mürbe und schmelzend, ganz leicht austrocknend im Ausklang. Trotz seiner Feinheit bleibt der Wein lange am Gaumen haften, alles auskleidend mit zarter, nicht mehr süßer Frucht. Kirsche und Dattel werden begleitet von etwas angebräuntem Tabak und Zimtstange.Das erstaunlichste ist die deutliche rote Frucht und säurelastige Lebendigkeit hinter der Reife. Wirklich eine tolle Länge zeigend und eine wahre Freude für Anhänger gereifter spanischer Weine, die auch mal Abseits von Garnacha und Tempranillo genießen. 95-96+/100

Mein Winzer

Can Rafols dels Caus

Carlos Estevas erste Versuche in Sachen Weinbau fanden auf der Insel Menorca statt. Doch richtig los ging es für ihn erst im Jahr 1979 als er das Weingut seines Großvaters in Garraf übernahm, einer rauen Küstenregion im Umland von Barcelona.

Caus Lubis Merlot 2004