Lobenberg: 65% Cabernet Sauvignon, 26% Merlot, 3% Cabernet Franc, 6% Petit Verdot. Ernte zwischen dem 24. September und 10. Oktober. Der dritte des ehemals einheitlichen Leoville Weingüter, häufig der burgundischste der Drei. Die Nase ist wie bei Leoville Barton voll auf Kirsche laufend, zart, nicht überextrahiert sondern eigentlich nur verspielt, schwarze und rote Kirsche, aber auch feine blonde Tabake, etwas Zedernholz, voller Charme, sehr schick, überhaupt nicht extrahiert und ein wenig mehr Süße als Barton. Der Mund hält die Nase, das ist wie im Leoville Barton, auch hier feinstes Burgund, eher Gevrey statt Volnay. Aber auch hier fehlt zum ganz großen Wein ein wenig die fleischig süße Frucht wie sie Las Cases oder Ducru hat. Wir bleiben hier total auf der zärtlich feinen Seite, total schick und geschmackvoll. Der Wein braucht sicherlich einige Jahre um die Power von unten zu holen. Das wird er in der Entwicklung aber kriegen, genau wie Leoville Barton. Ich finde ihn absolut gleichwertig bzw. noch etwas burgundischer und noch etwas feiner, verträumt, erotisch, zärtlicher, und zugleich etwas profunder. Ein totaler Finesse-Wein, eine extreme Delikatesse, und wenn er in ein par Jahren den nötigen Bums entwickelt hat, wird es sogar ein ganz großer Wein werden.