Weingut Max Ferd. Richter: Riesling Brauneberger Juffer Fuder 4 Kabinett 2024

Weingut Max Ferd. Richter: Riesling Brauneberger Juffer Fuder 4 Kabinett 2024

Zum Winzer

96+
100
2
Riesling 100%
5
weiß, süß
7,5% Vol.
Trinkreife: 2027–2049
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
leicht süss
leicht & frisch
3
Lobenberg: 96+/100
Suckling zu 2023: 96/100
6
Deutschland, Mosel Saar Ruwer
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Brauneberger Juffer Fuder 4 Kabinett 2024

96+
/100

Lobenberg: Der Wein stammt aus der ältesten Parzelle in der Juffer, uraltes Rebmaterial von knapp 90 Jahren. Das sind die ältesten Reben für Richter am Brauneberg. Es gibt wie immer nur ein einziges Fuder. Die Frucht wird würziger umspielt, erdiger, viel Tiefe, Frucht und eine schöne Dichte ausstrahlend. Der Wein stammt aus den ältesten Reben in der Juffer, nur besten Parzellen im historischen Kernstück der Lage. Wurzelecht, in den 1930er Jahren gepflanzt. Wie fast alles bei Max Ferd. Richter ist auch dieser Wein direkt im traditionellen Moselfuder-Fass spontan vergoren. Die Juffer ist eben immer expressiver, intensiver und auch zumeist etwas reifer. Die Nase ist für Brauneberg sehr elegant, gebirgsbachklar, ein ganz feines Kabinett. Die Auslegung ist straff und kernig, ist sogar noch etwas feiner und fokussierter als in 2023. Das ist schon ein Hammer, hätte ich so wirklich nicht erwartet. Der Wein hat viel Zug, griffig, fest, die erdig-tiefe Struktur von Brauneberg nimmt die Zunge in Beschlag. Ein kleines Powerteil aus seiner Konzentration, das dank der hohen Säurefrische, aber absolut nicht auf der fetten Seite ist. So ein Kabinett hat man selten im Glas, ich bin völlig baff. 96+/100

Jahrgangsbericht

»Here comes the rain again…« – das Weinjahr 2024 war rasant und aufwühlend. Eine deutlich kühlere Vegetationsperiode mit wechselnden Regen- und Trockenphasen forderte die Winzer heraus. Der frühe Austrieb im April wurde von heftigen Spätfrösten abgelöst, die Ahr, Nahe, Nordbaden, Saar und Ruwer besonders hart trafen und zu teils dramatischen Ernteausfällen führten. Viel Manpower, bedingungsloser Einsatz und sorgfältige Selektion waren entscheidend. Die besten 2024er Weine zeigen eine bemerkenswerte Finesse mit überraschend viel Stoffigkeit und schlanker Kraft. Der kühlere Ausdruck erinnert an die präzisen Klassiker 2016, 2008, 2004 und 2002. Sie sind extrem klar gezeichnet und definiert und besitzen häufig mindestens ein Volumenprozent weniger Alkohol als die Vorjahre. Umso überraschender ist die Substanz und innere Dichte, die durch ausgiebige Sommerniederschläge und eine langsame Reifung bis in die kühlen Nächte der späten Lese ermöglicht wurde. Die Trauben erreichten enorm hohe Extraktwerte, die mit 2023 konkurrieren. »Die schönsten Aromen gedeihen im Schatten.« wie Florian Lauer immer sagt. Die Säuren sind »nordisch-straff« und vibrierend, aber reifer und weniger einschneidend als im “krachenden” 2021. Die Weine bieten eine genussvolle Cremigkeit, ohne ihr elektrisierendes Rückgrat zu verlieren. Der 2024er ist ein harmonischerer und feinerer Jahrgang als ebenfalls kühlere 2021, zudem ist es aromatisch in einem klassischeren und schlankeren Profil angesiedelt als die »Vollgas-2023er«. Bei vielen Weinen wurde ein Level erreicht, das mit dem Benchmark-Jahrgang 2023 mithalten kann, auch wenn die Mengen besonders bei den Großen Gewächsen teils sehr gering sind. Es gibt so viele wunderschöne, filigrane, saftig-dichte und auch richtig lecker-delikate Weine in diesem Jahr. Und das kann in dieser Leichtigkeit und finessenreichen, athletischen Form heute eben fast nur noch in Deutschland so geerntet werden. Franken glänzt mit exzellenten Silvanern mit kühlem Saft und eleganter Stoffigkeit. An Mosel-Saar-Ruwer wurde im restsüßen Bereich von Kabinett bis Auslese absolute Weltklasse geerntet, trotz mancherorts verheerender Frostschäden. Die Nahe glänzt 2024 nicht nur mit Riesling in ultrafokussierter Manier, sondern auch mit Burgundern dieses Jahr – genau wie die Südpfalz! Der wärmeren Mittelhaardt steht ein kühleres Jahr immer mehr als gut. Von Christmann über Bürklin bis Winning ist das der Stoff aus dem Riesling-Träume sind. In Rheinhessen hat wohl der Rote Hang sein Jahr der Jahre, so viele Mega-GGs nach den schwierigen Trockenjahren dort ein Segen… wow!

Verkostungsnotiz
96
/100

Suckling zu 2023 über: Riesling Brauneberger Juffer Fuder 4 Kabinett

-- Suckling zu 2023: So incredibly cool, precise and subtle, this riesling Kabinett has an extraordinary concentration for a wine this light-bodied. Delicate stone fruit and wild herb aromas. But this isn’t about depth, rather finesse and weightlessness. From vines planted during the 1930s in the Hasenläufer section of this large top site. Drink or hold.

Mein Winzer

Weingut Max Ferd. Richter

Mosel-Riesling - seit 1680! Viele Betriebe rühmen sich mit Historie und Tradition, aber nur bei wenigen ist es so zutreffend wie bei Max Ferd. Richter. Ein Familienbetrieb in zehnter Generation, der seit 1880 einen der größten und umfangreichsten Fasskeller der Mosel besitzt. Knapp 20 Hektar in den...