Vollenweider: Riesling Felsenfest 2024

Vollenweider: Riesling Felsenfest 2024

BIO

Zum Winzer

93+
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
11,0% Vol.
Trinkreife: 2025–2034
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
fruchtbetont
3
Lobenberg: 93+/100
Suckling zu 2023: 94/100
6
Deutschland, Mosel Saar Ruwer
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Felsenfest 2024

93+
/100

Lobenberg: Spontan durchgegoren, Ausbau im Edelstahl mit langem Hefekontakt. Der Hauptteil stammt aus dem Trarbacher Burgberg. West- und Ostlagen, etwas kühler exponiert. Rund 20 Jahre alte Reben. Der zweite Teil stammt aus dem Kröver Steffensberg, einer sehr warmen Südlage, quasi die südliche Verlängerung der Wolfer Goldgrube. Die Weinberge sind seit 2023 erstmals Bio zertifiziert und in 2024 war es eine enorme Herausforderung mit dem andauernden Regen über den Sommer, aber Moritz bleibt seinem Weg treu. Sehr expressive Nase, elegant und kühl, erinnert mich etwas an 2008. Feine, karge Frucht, typisch Vollenweider, frische Weintraube, weißer Pfirsich, Zitronenabrieb. Man bekommt Lust auf einen Korb Austern, wenn man an diesem Wein riecht. Toller Grip, die Säure kommt nicht so extrem wie im Vorjahr, ist runder und feiner. Der Wein ist dicht und saftig aber alles reif, nichts ist grün. Es führt absolut kein Weg daran vorbei diesen atlantischen Moselriesling mit Austern oder frischem Seafood zu genießen. Schon der Gedanke lässt den Speichel in Strömen fließen! 93+/100

Jahrgangsbericht

»Here comes the rain again…« – das Weinjahr 2024 war rasant und aufwühlend. Eine deutlich kühlere Vegetationsperiode mit wechselnden Regen- und Trockenphasen forderte die Winzer heraus. Der frühe Austrieb im April wurde von heftigen Spätfrösten abgelöst, die Ahr, Nahe, Nordbaden, Saar und Ruwer besonders hart trafen und zu teils dramatischen Ernteausfällen führten. Viel Manpower, bedingungsloser Einsatz und sorgfältige Selektion waren entscheidend. Die besten 2024er Weine zeigen eine bemerkenswerte Finesse mit überraschend viel Stoffigkeit und schlanker Kraft. Der kühlere Ausdruck erinnert an die präzisen Klassiker 2016, 2008, 2004 und 2002. Sie sind extrem klar gezeichnet und definiert und besitzen häufig mindestens ein Volumenprozent weniger Alkohol als die Vorjahre. Umso überraschender ist die Substanz und innere Dichte, die durch ausgiebige Sommerniederschläge und eine langsame Reifung bis in die kühlen Nächte der späten Lese ermöglicht wurde. Die Trauben erreichten enorm hohe Extraktwerte, die mit 2023 konkurrieren. »Die schönsten Aromen gedeihen im Schatten.« wie Florian Lauer immer sagt. Die Säuren sind »nordisch-straff« und vibrierend, aber reifer und weniger einschneidend als im “krachenden” 2021. Die Weine bieten eine genussvolle Cremigkeit, ohne ihr elektrisierendes Rückgrat zu verlieren. Der 2024er ist ein harmonischerer und feinerer Jahrgang als ebenfalls kühlere 2021, zudem ist es aromatisch in einem klassischeren und schlankeren Profil angesiedelt als die »Vollgas-2023er«. Bei vielen Weinen wurde ein Level erreicht, das mit dem Benchmark-Jahrgang 2023 mithalten kann, auch wenn die Mengen besonders bei den Großen Gewächsen teils sehr gering sind. Es gibt so viele wunderschöne, filigrane, saftig-dichte und auch richtig lecker-delikate Weine in diesem Jahr. Und das kann in dieser Leichtigkeit und finessenreichen, athletischen Form heute eben fast nur noch in Deutschland so geerntet werden. Franken glänzt mit exzellenten Silvanern mit kühlem Saft und eleganter Stoffigkeit. An Mosel-Saar-Ruwer wurde im restsüßen Bereich von Kabinett bis Auslese absolute Weltklasse geerntet, trotz mancherorts verheerender Frostschäden. Die Nahe glänzt 2024 nicht nur mit Riesling in ultrafokussierter Manier, sondern auch mit Burgundern dieses Jahr – genau wie die Südpfalz! Der wärmeren Mittelhaardt steht ein kühleres Jahr immer mehr als gut. Von Christmann über Bürklin bis Winning ist das der Stoff aus dem Riesling-Träume sind. In Rheinhessen hat wohl der Rote Hang sein Jahr der Jahre, so viele Mega-GGs nach den schwierigen Trockenjahren dort ein Segen… wow!

Verkostungsnotiz
94
/100

Suckling zu 2023 über: Riesling Felsenfest

-- Suckling zu 2023: Spicy, leesy and slatey, this is very expressive for an entry-level wine. Stacks of pear, melon and Mirabelle plum fruit. Stunning depth and a firm structure on the medium-bodied palate. Extremely long wet-stone finish. 100% from the excellent Steffensberg site of Krov. From organically grown grapes. Drink or hold. Screw cap.

Mein Winzer

Vollenweider

Wenn Van Volxem eine Disney-Produktion ist, dann ist Daniel Vollenweider eine Arthausproduktion oder Kandidat für Cannes. Genau so muss man die Weine nämlich betrachten. Als großes Independent-Kino. Man muss sich schon mit der Materie vertraut machen und auch etwas Zeit lassen. Denn Vollenweiders...

Riesling Felsenfest 2024