Lobenberg: Das ist kein gewöhnlicher, zarter Pinot Grigio, sondern ein für die Region traditioneller »Ramato«-Stil. Hier bleibt der Saft etwas länger in Kontakt mit den Traubenschalen. Pinot Grigio sieht im Weinberg dem Pinot Noir nicht allzu unähnlich, die Traubenschalen sind dunkel und daher kommt die Farbe im Dessimis. Die Trauben kommen aus einer Kieselstein-haltigen, neun Hektar großen Lage, auf einem leicht rötlichen Untergrund aus eisenhaltigem Ton. Neun Monate auf der Feinhefe im französischen Barrique ausgebaut, die Fässer sind neu bis 5 Jahre alt mit maximal 18-20 Prozent Neuholz. Brillant leuchtendes Goldgelb mit einem Hauch Orange – dieses Jahr hat der Wein eine etwas weniger intensive Farbe als meist – in manchen Jahren ist er sogar Lachsrosa. Reifer roter Apfel mit intensiver Birnen-Aromatik. Was für eine irre Duftigkeit in der Nase! Weiße Obstblüten, Jasmin und Mandarinenschale. Auch etwas Campari und angenehm bittere Kräuter-Noten steigen aus dem Glas. Nach und nach entwickelt sich eine würzige Jod- und Eisen-Mineralik. Nichts ist too much, sondern alle Aromen sind in perfekter Balance. Im Mund ist das mein Lieblingswein des Weinguts! Saftigster weißer Pfirsich, mit einem Touch Mandarinenschale, Vanille und Muskatnuss. Dann legen sich Aromen von würzigem Lorbeerblatt und Orangenzeste um die knackig reifen Äpfel. Der körperreiche Wein hat eine zarte Haptik und ist nicht unbedingt ein Aperitifwein zum einfachen Wegtrinken, sondern ein absolut seriöser Speisenbegleiter – auch wenn er dieses Jahr eleganter und feiner ist als in manchen wärmeren Jahrgängen. Alle Achtung!