Lobenberg: Alle Reben sind aus Selection Massale von den besten Produzenten Frankreichs, die Roussanne von Beaucastel, Grenache von Gauby, Syrah von JL Chave und Clape. Es gibt keine Klone auf dem Property. Von Anfang an ohne jegliche Chemie bewirtschaftet, der Boden hat nie Herbizide oder Ähnliches gesehen. 2022 war auch in der Provence heiß und sehr trocken, es gab Reifestopps im Sommer, daher sind auch die Weine verblüffend frisch und saftig geraten. Eine berauschende Gourmandise in der Nase, reich und fruchtopulent, aber ungalublich frische Frucht, keinerlei Anzeichen von Überreife. Alles ist knackig-frisch und saftig, Blaubeere, schwarze und rote Kirsche, Thymian. Die Rotweine werden alle als Ganztraube vorsichtig angequetscht und dann in großen Edelstahlgebinden vinifiziert. Einmal am Tag gibt es eine leichte Remontage, also ein Überschwallen des Mostes für 5 Minuten, sonst nichts, superzarte Vinifikation. Es gibt bei Trevallon immer mehr eine Infusion als eine Extraktion. Obwohl 2023 genauso heiß und trocken war wie 2022, ist es im Charakter ein völlig anderer Wein geworden. 2022 ist im Grunde atypisch elegant und fein für ein so heißes Jahr – 2023 ist viel mehr in line mit dem, was man von einem solchen Jahr erwartet. Eine gewaltige Fruchtwolke strömt aus dem Glas, süße Waldbeeren, dominant Cassis, viel Räucherspeck und zarte Karamelle, dann dichte Brombeere und immer wieder ein Hauch von Granit und Kalkstein. Die 2023er haben schon aus dem Fuder so wahnsinnig viel Fruchtintensität und Schubkraft, dass man aus der Kurve getragen wird. Der Jahrgang ist mehr auf der Gourmandise und weniger elegant-verspielt als 2022. 2023 ist die volle Breitseite eines heißen Jahres. Der Wein hat alles, was man von großer Provence erwartet. Eine überwältigende Schönheit, denn die Frucht bleibt durch dieses spezielle Terroir eben immer fein und bezaubernd, aber in 2023 mit allen Reglern nach rechts.