Lobenberg: Von diesem Wein gibt es nur 2 Barriques. Eine Exklusivität. Der Rappenecker ist eine kühlere Lage mit hohem Kalkanteil im vulkanischen Winklerberg. Der Winklerberg ist Deutschlands heißeste Lage. Der Rappenecker liegt etwa 30-50 Meter höher als der Vordere Winklerberg. Er liegt auch mehr um den Steilhang herum. Extrem steil, neben einem Waldstück gelegen. Exposition eher Südwest als Süd. Es handelt sich um einen deutschen Klon. Die Reben wurden in den 60er-Jahren gepflanzt. Dichtpflanzung von ca. 7.000 Stöcken pro Hektar. Satte dunkle Frucht, Blaubeere, Cassis, Holunder, feine Himbeereinschübe, intensiv, charmant. Der Jahrgang 2019 hat eine tolle Brillanz und Frische aus einer für badische Verhältnisse relativ späten Lese. Schon reiche, samtige, hedonistische Frucht, aber es hat eben diese geniale Frische, auch so eine verspieltere Kühle. Lorbeerblatt und Holzkohle, auch dunkle Tabake. Die Nase ist ebenso reich und warm wie in 2018, aber es hat etwas strahlendes, kristallines, frischeres in der Art, ist weniger mediterran. Es sind einfach Weine mit einem unglaublich hohen Genussfaktor, mit schöner Zugänglichkeit. Wow, ist das schön im Mund, diese wunderbare Frische aus den Rappen, schöne Salzigkeit dazu, trotz den deutschen Klonen haben wir auch etwas Kirsche, wieder Waldbeeren-Aromatik, auch etwas Sauerkirsche auf der Zunge. Das ist ein wunderbarer Pinot Noir mit feiner Frische aus den Ganztrauben, ein bisschen Ecken und Kanten, ein kleiner Touch „dirty“. Nicht durchgeföhnt, sondern vom Winde zerzaust. Das passt sehr gut zu dem ansonsten sehr harmonischen Heger-Stil. 97-99/100 // Lobenberg in Wiesbaden: Reich, dicht, süß, aber keineswegs fett. Fast spartanischer Mund, sehr steinig, tannic, viel Rappen. Bitterstoff im Mund auf schwarzer Kirsche, der Wein braucht Zeit um die Gerbstoffe und Extrakt zu verdauen. Viel Potenzial. 97-98/100