Lobenberg: Nach dem Tod des legendären Winzers Patrick Bize wird die Domaine von seiner Frau Chisa und deren Sohn weitergeführt. Bize ist für mich heute ganz klar die Nummer Eins der spannendsten Weine in der Region um Savigny. Ein klein wenig zur Natur hingehend stilistisch, aber das liegt nicht daran, dass die Domaine Naturwein keltern wollen würde, sondern einzig an der sehr naturbelassenen, minimal invasiven Arbeitsweise. Technik und Schwefel werden wenig eingesetzt, nur zur Abfüllung ein wenig. Es wird alles in Holz vergoren und ausgebaut, immer weniger Barriques, sondern mehr Demi-muids von 600 Litern. Die Pinot Noirs werden komplett als Ganztraube verarbeitet, in Holzcuve mit den Füßen eingemaischt und spontan vergoren. Ausbau für rund ein Jahr in gebrauchten Fässern. Die Abfüllung erfolgt ungeschönt und unfiltriert. Die ältesten Reben in der Parzelle Aux Grands Liards sind Ende der 1930er Jahre gepflanzt, einiges in den 1950er und 1970ern und zuletzt auch 2019. Die Parzelle liegt unterhalb des 1er Crus Aux Lavieres auf einem sehr roten, tonhaltigen und steinigen Boden. Der 2022er hat ein klein wenig neues Holz bekommen, weil er so viel Druck hat. Unglaublich intensive, dichte Kirschfrucht, Lavendel, Walderdbeere, Veilchen und roter Weinbergspfirsich, auch etwas Grapefruit. Immens viel Energie, ein bisschen wild wie Sylvain Pataille. Ich liebe diesen Bize-Stil!