Lobenberg: Das ist das, was früher mal das Saarburger Kabinett feinherb war. Dieser Wein hat nur 10% Alkohol und ist damit der leichteste Feinherbe. Deutlich leichter und feiner als der mir persönlich fast zu üppig süß ausgefallene Butterfly, der ja die süße Version des Gutsweins darstellt. Und anders als dieser enthält der feinherbe Saarburger keinerlei Botrytis. Ist ganz sauber gelesen. Auch spät, wie alles hier, ebenfalls Anfang Oktober. Der Wein hat genau die zarte Struktur wie der trockene Kabinett. Er hat nur 17 Gramm Restzucker und das bei dieser famosen Säure. Da ist der Zucker einfach gar nichts. Geschmacklich kommt es rüber wie 11, also ganz kurz über trocken. Das ist die leicht angereicherte Version des so traumhaft zarten Saarburger Kabinett trocken. Hier mit einem Schub mehr an Aromatik durch den Zucker, durch die süße Frucht, sodass ich am Ende gar nicht weiß welchen Wein ich bevorzuge. Ich könnte mir vorstellen, dass der Feinherbe mein Terrassenwein im Sommer wird. Und ähnlich wie schon der Feinherbe bei Schloss Saarstein, ist das hier wirklich ganz großes Kino. Ultrafein und trotzdem lang, mineralisch, schiefrig. Total zart und dabei diese unglaublich aromatische Dichte, dieses für diesen Wein ganz hervorragenden Jahres 2017. Einfach nur ein Sommertraum. 95-96/100