Lobenberg: Dass es im Friaul mindestens ebenso spannende autochthone Rotweinrebsorten gibt wie die weißen Friulano und Picolit wird zu Unrecht oft vergessen. Denn Schioppettino gehört zu den schönsten roten Rebsorten Italiens. Nach der Handlese wird komplett entrappt, und 20 Prozent der Trauben werden ganz vorsichtig abgebeert und dann als Ganztrauben vergoren. Diese intrazelluläre Gärung bringt besonders vibrierende Fruchtaromen hervor. Der Wein verbringt dann zwei bis drei Wochen auf der Maische im Stahltank. Hin und wieder wird der gärende Saft über den Trester gepumpt. Nach der Gärung wird der Wein im Stahltank 6-9 Monate lang auf der Feinhefe ausgebaut, dabei werden die Hefen in unregelmäßigen Abständen aufgerührt. Elegant leuchtendes, mittleres Rubinrot mit roten Tränen am Glasrand. Die Nase des RiNera ist vibrierend intensiv und mit Fokus auf der puristischen Frucht der Rebsorte. Saftige rote Sauerkirschen, Herzkirschen, Amarenakirschen und schwarze Johannisbeere. Noch warmer, gebrannter Ton und würzige rote Erde, Kräutertee, frisch gemahlene Mandeln, Blutorange und ein Hauch Marzipan. Die Nase ist total reizvoll und beinahe verschwenderisch expressiv in ihrer Aromatik voll süßer Frucht und dabei beinahe burgundisch. Im Mund überrascht die salzige Spannung und klirrende Frische des Weins. BAM! Was für ein Auftritt!! Sauerkirschen und Hibiskus mit Salbei und dezent bitterer Kräuterwürze. Die Tannine sind fein und rund poliert und liefern sich ein spannendes Ping-Pong Match mit der Säurestruktur des Weins. Würziger Kalkstein und weißer Pfeffer klingen nach. Hier haben wir die schlagfertige Antwort des Friauls auf die Barbera des Piemonts. Präzise, geschliffen, geschmackvoll und das bei 12% Vol. Kann auch leicht gekühlt getrunken werden. Es lebe die Trinkfreude!