Pio Cesare: Barbera d'Alba Superiore Fides Vigna Mosconi 2021

Pio Cesare: Barbera d'Alba Superiore Fides Vigna Mosconi 2021

Zum Winzer

Barbera 100%
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2024–2036
fruchtbetont
saftig
strukturiert
Lobenberg: 96–97+/100
Italien, Piemont
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Barbera d'Alba Superiore Fides Vigna Mosconi 2021

96–97+
/100

Lobenberg: Mosconi ist eine sehr rare Lage in der Nähe von Ginestra, also direkt bei Monforte d´Alba. Die Reben sind alt, sie wurden zum Teil 1940, zum Teil 1960 gepflanzt und ergeben daher relativ kleine Erträge von unter 30 Hektolitern. Dadurch hat der Fides eine etwas höhere Konzentration, auch etwas mehr Säure, aber nicht mehr Fett. Die Lage ist eine echte Besonderheit, denn sie kann ausdrucksstarke Nebbiolo von großer Komplexität hervorbringen. Deshalb fragt man sich zu Recht, warum hier Barbera und nicht die höherpreisige Nebbiolo gepflanzt wurde. Früher wurde eben Barbera in den besten Lagen gepflanzt, da sie zum einen mehr Sonne und Wärme braucht, und zum anderen auch höhere Erträge liefert als die Nebbiolo, was Mitte des letzten Jahrhunderts, als das Piemont noch eine ärmere Region war, wirtschaftlich Sinn machte. Ich probiere ein Fassmuster aus einem großen, alten Holzfass. Für den Fides werden Fässer aus den Jahren 1995 und 1996 genutzt, die damit keinen Geschmack mehr abgeben, sondern lediglich zu einer sanften Oxidation beim Ausbau führen, wodurch der Wein runder und weicher wird. Voraussichtlich wird der Wein Ende des Jahres in Beton oder Stahltank umgezogen und dann im März auf die Flasche gefüllt. Im Mai, zwei Jahre nach der Lese, kommt er auf den Markt. Vibrierendes Violett mit etwas leuchtender Magenta. Eine attraktive und raffinierte Schwarzkirsch-Explosion mit sanfter Würze. Ein Hauch Vanille mit etwas Muskatnuss. Der Wein hat eine super Balance und Frische im Mund. Wow! Das ist die große Stärke der alten Reben. Blaubeeren, Schwarzkirsche, schwarze Johannisbeeren vibrieren knackig im Mund mit fein verwobener Würze. Das ist ein absoluter Spitzen-Barbera, der mit seiner Frische so grandios viel Freude macht. Kein Wein zum Niederknien, aber zumindest in der ersten Reihe stehend. 2021 ist für mich frische DAS Traumjahr für die sonst manchmal zu fette Barbera, noch nie besser als jetzt! 96-97+/100

Jahrgangsbericht

2021 ist DER Jahrhundertjahrgang im Piemont, der von Anfang bis Ende derart perfekte Bilderbuch-Bedingungen lieferte, wie es nur ganz, ganz selten der Fall ist. Viele Winzer sprechen bei 2021 sogar vom besten Jahrgang ever! Der Winter 2020 war nass und kalt, er füllte die Wasserreserven der Böden mit ausreichend Regen und Schnee auf. Ein idealer Start für den Jahrgang 2021. Durch die regelmäßige Entwicklung der Vegetation in den Weinbergen waren die Monate April, Mai und Juni relativ entspannt in den Weinbergen zu bearbeiten. Nur wenige Winzer waren von Frost betroffen, der ihren Ertrag reduzierte. Nach der Blüte entwickelten sich ziemlich überall gleichmäßig auf die Weinstöcke verteilte Trauben in guter Konzentration. Zu Beginn des warmen Sommers fiel genau die richtige Menge Niederschlag in regelmäßigen Abständen. Erst im Spätsommer begann eine lange, trockene Durststrecke für die Reben, die bis 2023 andauerte. 2021 gab es keinerlei Hitzespitzen und die regelmäßig warmen Tagestemperaturen wurden im Spätsommer mit kühlen Nächten ausgeglichen. Insgesamt sind die durchschnittlich wärmeren Temperaturen – die laut vieler Winzer generell seit 2017 spürbar angestiegen sind – das Haupt-Unterscheidungsmerkmal zum großen Jahrgang 2016. 2021 zeigt sich dadurch in den Weinen mit mehr Frucht und »Fleisch auf den Rippen« als 2016. Die konzentrierten Trauben erreichten eine perfekte Phenol- und Zuckerreife. Sie konnten kerngesund unter idealen Bedingungen gelesen werden. Nebel am Morgen, sonnige Tage und kühle Nächte. Die Nebbiolo liebt diese großen Temperaturunterschiede zwischen den Tages- und Nachttemperaturen ganz besonders, deshalb ist die Balance der Weine dieses Jahr so herausragend und beeindruckend. Die Konzentration der reifen Tannine im Zusammenspiel der schicken Säure und berauschend reifer, saftiger Frucht ist schlichtweg phänomenal! 2021 ist ein perfekter Jahrgang, den kein Piemont-Fan verpassen sollte.

Mein Winzer

Pio Cesare

Federica Boffa übernahm Pio Cesare im jungen Alter von 24 Jahren und steckt jetzt all ihre Energie in das traditionelle Familienweingut. Und die Ergebnisse können sich sehen lassen! Im Jahr 1881 gründete Pio Cesare in Alba seinen kleinen Weinbaubetrieb. Damals war das Piemont eine arme Region, und...

Barbera d'Alba Superiore Fides Vigna Mosconi 2021