Lobenberg: Château de Pibarnon steht auf den höchsten Hängen der Appellation Bandol. Die Bodenstruktur unter den terrassierten Weinbergen ist sehr komplex - Tone, Kalkstein und Kreide aus dem Trias vermischen sich zu einer hervorragenden Unterlage für Mourvèdre. Der rote Hauptwein stammt überwiegend von den älteren Reben in den zwölf besten Parzellen des Weingutes. Die Stöcke sind im Schnitt über 30 Jahre alt und stehen auf 250 Metern über Meer. Nach der spontanen Vergärung folgen noch drei Wochen Mazerationszeit. Danach reift der Wein für 20 Monate in großen, alten Holzfudern bis zur Abfüllung. Der Wein weht kraftvoll, reich und tief aus dem Glas, aber zugleich hochfein und elegant. Man spürt den würzig-mediterranen Charakter der Mourvèdre zwar sofort, aber auf den Hochlagen Pibarnons gerät er niemals fett oder marmeladig. Satte Schwarzkirsche, Maulbeere, auch frischere Blaubeere, dazu die verführerische Kräuterwürze des Südens, Thymian, Rosmarin, Garrigues. Auch Lakritze, Süßholz, aufgewühltes Erdreich und Zigarrenkiste. Aber alles bleibt total fein, seidig und feinst verwoben. Zarte Veilchen-Unterlegung, etwas Grenache-Verspieltheit kommt durch. Am Gaumen mit betörender Frucht, Schwarzkirsche und Blaubeere dominieren, wunderschöne Extraktsüße, die sich wie ein zartschmelzender Puffer über die feste, kreidig zupackende, aber extrem feine Tanninstruktur legt. Auch hier Veilchen und blühender Thymian, sehr charmant, kühl und reich zugleich, große Länge. Konzentriert und dicht, ein hedonistischer Wein mit südländischer Seele, aber auch verblüffenden Eleganz und Feinheit vom perfekten Hochlagen-Terroir um Château Pibarnon. Wirklich ein bezaubernder Bandol. Ein Traum zum Entrecôte mit Rosmarin und Butter. Genau wie der Rosé ist auch der Pibarnon Rouge zurecht einer der großen Klassiker des Südens. Ein zeitloser Wein mit ewigem Alterungspotenzial, der in keinem gut bestückten Sammlerkeller fehlen sollte.