Lobenberg: Penfolds St. Henri ist das Gegenstück zu Penfolds Grange, denn er war nie in neuem Holz, sondern wurde für 14 Monate zum größten Teil in großen, neutralen, über 50 Jahre alten Holzfässern ausgebaut. Das ist für top Shiraz-Weine aus Australien generell eher unüblich, aber durch diesen Ausbau »gegen den Trend« ist der Fokus des Weins voll und ganz auf die Trauben selbst gerichtet. Die Trauben kommen aus Weinbergen im Barossa Valley, McLaren Vale und Pathaway. Tiefes, beinahe undurchsichtiges Rubinrot im Glas. Die Nase ist erdig und intensiv konzentriert mit frisch gedrehter noch feuchter roter Erde und Salzstein im Spiel mit reifen, dunklen Pflaumen, Amarena Kirschen, saftigen Schwarzkirschen, schwarzer Himbeere, süßer Brombeermarmelade und Cassis. Menthol und etwas Eukalyptus sorgen zusammen mit der cremigen süßen Vanille, Veilchen-Bonbons und braunen Gewürzen für die vielschichtige Aromatik des Weins. Zimt, Muskatnuss und Sternanis. Der St. Henri ist immer dicht, schiebend und ultra konzentriert. Ein beeindruckender Wein, der im Mund sogar nochmal einen Gang runter schaltet und den Turbo Knopf der Intensität drückt! Eine leckere, süße Welle reifer Schwarzkirschen mit saftigen Blaubeeren und Creme de Cassis gleitet über die Zunge. Vanille, braune Gewürze, ein Hauch Mokka, dunkle zartbitter Schokolade. Die Tannine sind reif und dennoch sind es so ultra viele, dass sie dem Wein eine dezent griffige Struktur für eine lange Lagerung geben. Idealerweise benötigt der St. Henri meiner Meinung nach noch ein paar weitere Jahre Flaschenlager, bevor er in sein erstes Genuss-Trinkfenster kommen wird. Im Nachhall klingen Schokoladen-Kirsch Ganache und Schwarzwälder-Kirschtorte minutenlang nach. Ein absoluter Frucht Blockbuster mit Klasse und verlässlich leckerer Topwein von Penfolds!