Lobenberg: Pinot ist quasi die Herzensangelegenheit von Paul Achs, der selbst ein großer Burgunderliebhaber ist. Die Rebsorte steht in nördlicher oder östlicher Exposition. Lagen, die dem Blaufränkisch oft etwas zu kühl sind. Der Wein stammt aus fünf Parzellen mit guter Kalkdurchsetzung im Boden. Ausbau in gebrauchten Barriques und ein paar 300 Liter Fässern. An und für sich ein burgundisch anmutender Pinot Noir, was bei Paul Achs' Vorbildern auch nicht verwundert. Seit 2018 hat er zum ersten Mal mit etwas Rappenanteil gearbeitet, die er selektioniert zur Maische gibt. Auch in diesem Jahr hat er das wieder so beibehalten. Bewusst nur rund fünf Prozent, das dient zum Erhalt der Frische und überlagert die filigrane Frucht nicht. Hocharomatisch dichte Kirschnase, in der Dichte zwischen dunkelrotem und kraftvollem Vosne Romanée und etwas exotischerem Chambolle Musigny, das ganze fein-rauchig untermalt. Dunkle, total reife Kirschfrucht mit zart-beerigen Einschüben. Der Mund ist geschliffen, kühl und elegant, auf druckvollem, aber ultrafeinem und saftigem Tannin entlanglaufend. Das Ganze wird von einer geradezu berauschenden Frische begleitet. Was für eine unerwartete Klasse! Grandiose Länge, Salz, Mineralien, super Grip. Ein Hauch Orangenschale im Finale, was Vosne auch oft hat, die Kirsche in allen Schattierungen ist aber dominant. Einer der besten Pinot Noirs am Neusiedlersee! 95-96/100