Lobenberg: Ipsus kommt aus einem kleinen 50 Hektar Weiler, den Giovanni Mazzei 2005 in Caggio mitsamt den umliegenden Weinbergen und Wald erwarb. Bereits 2006 erkannte er das enorme Potenzial des Sangiovese, der hier auf blauem Tonboden wächst. Er experimentierte nicht nur mit verschiedenen Parzellen, sondern teilte die Weinberge weiter auf, nach ihren Unterlagsreben, Klonen und Wachstumseigenschaften der über 30 Jahre alten Rebstöcke. Am Ende wurden jedes Jahr 15 bis 18 spontane Miko-Gärungen in kleineren Tanks durchgeführt. Ipsus reift 16 bis 18 Monate in neuen französischen Barriques und dann bis zu seinem Release auf der Flasche.Schon die Farbe ist ein faszinierend funkelndes, mittleres Rubinrot mit orangenen Reflexen. Erdiger Waldboden mit feinen Trüffelnoten, Sauerkirsche und einem erfrischenden Hauch weißem Pfeffer und feinziselierter roter Zitrone steigen aus dem Glas. An der Nase sind das also durchaus schon sekundäre und tertiäre Aromen, die von Ihrer Entwicklung erzählen. Im Mund ist Ipsus ein Meisterwerk der Feinheit. Extrem fein polierte, seidige Tannine gleiten in Harmonie mit roter Kirschfrucht über die Zunge. Orangenzesten, Lavendel und etwas Lorbeerwürze mit Vanille. Das ist ein allerfeinster, schwebend schöner Sangiovese-Traum, der zur eleganten Spitze der Toskana gehört. Und wer sagt denn, dass außergewöhnliche Einzellagen-Weine nicht auch in Chianti gemacht werden können? 96-97/100