Lobenberg: Haus Klosterberg ist die Hausmarke von Markus Molitor, die Reben hierfür stehen über alle Weinberge verteilt, oftmals die etwas jüngeren Rebanlagen, teilweise auch aus Pachtflächen, all das fließt dann in den Haus Klosterberg mit ein. Das ist also der Einstiegs-Pinot. Es gab den Klosterberg seit 2019 nicht mehr und dann erstmals wieder mit 2022, dazwischen war die Menge einfach zu gering. Changierend zwischen leichtem hellrot und leicht schwarzen Reflexen. Die Nase ist eine feine Kirsche in allen Schattierungen, überwiegend rot. Und was für eine Wucht 2022 ist, wahnsinnig duftig! Tolle Intensität, warmfruchtig, reich und sooo saftig. Ein richtiger kleiner Verführer, der in diesem überragenden Pinot Noir-Jahr gar nicht so klein ist. Auch im Mund auf dieser feinsäuerlichen Rotfrucht bleibend, die die Mosel auszeichnet, aber wir sind schon beim Klosterberg bei einem famosen Druck aus Sauerkirsche und würziger Himbeere. Die feuersteinige Würze der Mosel kommt auf, Salz, pikante Säurespur. Hohe Intensität und trotzdem verspielt und leicht. Schwebender Mund und trotzdem ein guter Grip dahinter. Schiefergestein, Sauerkirsche, Würze und Länge, feines Salz und trotzdem mit Körper. Totaler Hedonismus in 2022 und gleichzeitig ist es filigran und leicht, keine Wucht, aber schon ordentlich Kraft dahinter, das merkt man. So kann das eben nur die Mosel. Das ist die logische Fortsetzung von 2019 mit etwas mehr Schmelz, wo der 2019er etwas straffer war. Das ist echt schick, das macht echt Freude! Gerne etwas kühler trinken. Das ist Pinot Noir in einer berauschenden Form. Große Freude! 93/100