Lobenberg: Die Domaine Lacourte-Godbillon keltert für diesen Premier Cru ausschließlich eigene Trauben. Seit 2010 werden keine Herbizide in den Weinbergen mehr verwendet, in 2017 folge die Umstellung auf Bio und seit 2019 auf Biodynamie. Etwas mehr Pinot Noir (54 Prozent) als Chardonnay im Blend. Der Grundwein wird für 9 Monate auf der Hefe ausgebaut, davon zu zwei Dritteln im Holz. Das Hefelager beträgt fast vier Jahre, die Dosage 0 g/l, knochentrocken. Der Grundjahrgang ist 2019 mit 20 Prozent Reservewein. Und das Jahr 2019 war ein absolut grandioses in der Champagne, manche Winzer meinen gar das beste der 2000er Jahre. Die Mischung aus so hoher Reife und brillanter Säurefrische ist jedenfalls ziemlich einmalig. In der Nase zart oxidativ mit gelbem Apfel, grüner Mandarine und salzigen Erdnüssen, auch Tahin und ein bisschen Nougat. Auch im Mund mit anklingenden Reifenoten, würzig und offen, hier kommt noch etwas Grapefruit und Nektarine hinzu, die hintenraus einen wärmenden Fruchtschub geben. Vorne eher salzig-würzig, wird er hintenraus immer druckvoller und dichter mit stoffigem Abgang. Die kalkigen Gerbstoffe packen die Papillen. Er ist mittlerweile perfekt trinkreif und wird auch nicht mehr viel besser werden. Aufziehen und genießen, am besten aus größeren Gläsern, dann bekommt er fast einen Touch von Jura-Chardonnay.