Lobenberg: Tiefes, undurchsichtiges Violett mit dunklen Tränen am Glasrand. Die Nase ist geheimnisvoll, dunkel, würzig und verführerisch. Saftige Schwarzkirschen, Blaubeeren, Brombeeren, Schlehen und Pflaumen. Die Frucht ist intensiv und reif – sie erinnert etwas an Kirschkompott und Blaubeerkonfitüre, aber ganz ohne schwer oder gar süß daher zu kommen. Die Aromen sind harmonisch balanciert und sogar erstmal zurückhaltend. Das ist kein Lauter »Angeberwein«, sondern eher ein muskulöser, extrem wohldefinierter Muskelprotz der auf zarten Füßen die Bühne betritt. Zedernholz, schwarzer Pfeffer, Lakritz, Muskatnuss, gebrannte, rote Erde, luftgetrockneter Schinken, ein Hauch Eukalyptus und Minze liegen samtig über der Frucht. Im Vergleich zu den Georgia’s und Emily’s Paddock haben wir hier wesentlich mehr Würze im Glas. Im Mund liefert dieser intensive, druckvoll schiebende Wein berauschenden Trinkfluss. Die fein strukturierten Tannine hinterlassen Aromen von Zedernholz, Tabak und duftender Zigarrenkiste auf der Zunge. Muskatnuss, ein Hauch Vanille, 100 prozentige Schokolade und süße, reife Schwarzkirschen und Brombeeren. Im Mund hält dieser druckvolle Weine die Spannung und Balance auf phänomenal elegante Art und Weise, er wirkt durch seine beeindruckende Frische sogar beinahe verspielt. Die pikante Würze macht ihn zum Verführer. Generell ist diese unwiderstehlich verführerische Eigenschaft in allen Weinen von Jasper Hill wiederzufinden. Occam’s Razor ist gar keine Rasierklinge sondern eine Eisenfaust im Samthandschuh oder ein als Schäfchen verkleideter Wolf?! Auf jeden Fall ein ziemlich genialer Wein!