Lobenberg: Der Blend aus Shiraz und Cabernet Franc ist tiefdunkel, sogar beinahe schwarz im Glas. Beim Reinriechen schlägt das Genussbarometer bis zum Anschlag an. Hammer! Die intensive, dunkle Frucht in Kombination mit der verspielten, wohl dosierten Würze des Weins ist atemberaubend. Herzkirschen, Pflaumen, auch Trockenpflaumen und Brombeeren. Die Aromen von frischer Minze und Eukalyptus werden immer lauter. Die Würze des Holzausbaus gehört zur DNA des Weins: braune Gewürze, Vanille, Zedernholz, blonder Tabak und Zimt. Emily’s Paddock ist im Vergleich zum davor probieren Georgia’s Paddock noch erhabener, dichter und vielleicht auch etwas mysteriöser. Im Mund ist diese massive Dichte, diese Intensität schier unglaublich. Feine, samtige Tannine rollen über die Zunge, sie hinterlassen dunkle Schokolade mit Schwarzkirsche und cremiger Vanille und ein Sammelsurium süßer und perfekt integrierter Gewürze. Die fein griffigen, traumhaft harmonischen Tannine des Weins gehen in die verführerischste Cru Bitterschokolade, Tabak und saftige dunkle Kirschfrucht über. Druckvoll, schiebend und zugleich tänzelnd. Königin Emily schreitet mit ihrem schweren, samtigen Mantel über die Zunge – aber sie trägt zugleich Absatzschuhe, die auf der Zunge knacken, wenn sie steppt. Hier ist trotz all der samtigen Dichte nichts schwer oder gar süß, dieser Wein ist der Inbegriff der Power, der Harmonie und der Balance. Wie kann so ein Powerteil solch eine krasse Finesse und Pikanz an den Tag legen?! Dieser Wein ist schlichtweg phänomenal! Er braucht idealerweise ein paar Jahre im Keller, denn dass er mit etwas Flaschenreife noch besser wird, ist ganz klar. Leider ist er wie alle Weine von Jasper Hill absolut streng limitiert. Für jede Flasche, die ich kaufen darf, musste ich mich mit allem Charme extrem ins Zeug legen. Daher ist der Wein sicher den ganz besonders schnellen Kennern und Liebhabern des grandiosen Weinguts vorbehalten!