Lobenberg: Aus Saint-Prefert inmitten der Appellation Cheatauneuf-du-Pape. Die Clairettes blanche und rose Reben sind Wurzelecht aus 1940. Hier ist der Name also Programm, gerade bei Weißweinen sind derart alte Reben in Chateauneuf sehr selten. Die Stöcke stehen, fast wie ein gemischter Satz, inmitten von Grenache. Auf typischen Galêts gewachsen. Spontan und als Ganztrauben vergoren. Ausbau für 18 Monate in Glasballons und in Demi-Muids, also in 600 Liter Fässern. Ultra limitiert. Es werden insgesamt nur 800 Magnum produziert. In der Nase unheimlich konzentriert. Kandierte Zitronenabrieb, nasse, salzige Steine. Blutorange und Limette, etwas Zitronenmelisse. Geschmorte Ananas, kandierter Ingwer. Das ist wirklich ein wunderschönes Potpourri an elegant intensiver Frucht. Schon in der Nase merkt man den Druck und die Kraft, die durch diese uralten Reben kommt. Total elegante Noten weisser Blüten, Akazie und ein wenig Jasmin. Die typischen Bitternoten der Clairette lassen sich nur ganz dezent durch etwas Bittermandel erahnen. Das ist weißer Rhônewein par excellence. Dieses Intensitäts- und Mineralitätsspiel ist grandios. Im Mund ist der Wein wie ein weißfruchtiger Kracher, der direkt von dieser köstlichen Intensität benetzt ist. Erneut beeindruckende Exotik und Mineralik. Zu keinem Moment fett werdend, immer auf der eleganten schlanken Seite. Beeindruckend, wie konsistent sich das im Mund auch durchzieht. Vollreife Ananas und Melone in perfekter Harmonie mit Zitronengras und weißen Blüten. Ein Feuerwerk. Die Säure trägt dieses massive Gerüst dermaßen gut, dass selbst die vorhandene Cremigkeit nicht breit wirkt, sondern dem Wein eine neue Ebene der Struktur verleiht. Berauschendes Spiel der blumigen Mineralik und der Tannine. Dem Wein steht ein langes Leben bevor, insbesondere da es ihn ja nur in der Magnum gibt! Mit Sicherheit spielt Isabel Ferrando, neben zum Beispiel Pegau und Perrin, mit dieser Granate in der absoluten Topliga weißer Chateauneufs! 99/100