Lobenberg: Ein erst im Februar des Folgejahres bei -11 Grad geernteter Eiswein, der entsprechend auch schon einige Botrytisanteile aufweist und sehr dunkel und intensiv ist. Nussig-rauchig-würzige Aromatik von Nelken und weißem Pfeffer, eingekochtem Pfirsich und Williamsbirne. Cremig, reich und lang, ist dies ein Eiswein eher mit Gourmet als mit Finessenfaktor. Er hat eine etwas niedrigere Säure als eigentlich üblich, was ihn sowohl früher zugänglich als auch etwas geschmeidiger und mehrheitsfähiger macht. Ein Eiswein für die Freude, das gibt es ja auch nicht alle Jahre. Zudem Eiswein generell immer seltener wird, aufgrund der wärmeren Witterung. Viele Moselbetriebe haben es komplett aufgegeben auf Eiswein zu warten und lesen die Weinberge in der Hauptlese leer. Pokerface Christian Hermann hat es allerdings drauf ankommen lassen und war wieder einmal, wenn auch sehr spät, erfolgreich damit. Schicker Stoff in feiner Zugänglichkeit. 97/100