Lobenberg: Die Domaine legt extrem viel Wert auf diesen Wein; er bekommt dieselbe Behandlung wie die Lagenweine. Die Visitenkarte des Hauses kann eigentlich nicht als solche bezeichnet werden. Der »einfache« Sancerre wird in den Händen von Vacheron nicht nur zu einem ungemein komplexen und erwachsenen Wein, sondern zeigt sich Jahr für Jahr auch besser als viele Topweine der Appellation. 2024 war in diesem Teil der Loire ein Jahr der Extreme. Viele Winzer hatten mit massivem Pilzdruck und fehlender Reife zu kämpfen. Doch wie so oft zeigen die herausragenden Winzer in vermeintlich schwierigeren Jahren erst ihr ganzes Können. Bei Vacheron haut die Mineralität voll rein. Dazu kommt eine wunderbare Reife, bei der Aprikosen und Mirabellen zum Vorschein kommen. Es legt sich ein bisschen Kräuterwürze hinzu, mit Noten von fermentiertem Grüntee und Salbei. Wenn man hier von Reife spricht, ist damit keine Schwere gemeint. Alles ist straff und mit tiefem, salzig-mineralischem Kalkdruck. Die Spannung ist enorm und lässt die Papillen tanzen. Ein Hauch von Maracuja ist zu verspüren, dazu tolle Grapefruit und Litschi. Die Säure lässt den Speichel nur so laufen. Ein bisschen weniger Silex-Aromatik als im Vorjahr, aber das bringt mehr Klarheit und Frische. Wunderbar! Ja, genau so wollte man Sancerre immer haben: beschwingt frisch, puristisch, mineralisch und hedonistisch zugleich. Zweifelsohne der Maßstab und mit Abstand der beste Village-Sancerre überhaupt!