Domaine des Huards: Cheverny Pure 2020

Lobenberg: Biodynamischer Anbau auf sehr kalksteinreichen Böden, wie alle Lagen um die Domaine herum gelegen. Im Winter weiden Schafe zwischen den Reben, Wälder und Sträucher umgeben die Parzellen. Ein sehr intaktes Ökosystem. Die Nase ist unverkennbar sofort als Domaine des Huards identifizierbar. Obwohl hier andere Rebsorten am Werk sind als die übliche Romorantin, ist diese prägnante Apfelschale genauso dominant wie beim Romo. Reifer sommerlicher Augustapfel, Quitte, zerstoßene Nüsse, Akazienblüten. Ansonsten ist die Nase auch genauso von der Struktur und durch Kräuter geprägt, vielleicht ein Hauch charmanter durch den Chardonnay. Die Kräuterigkeit ist schon ziemlich ausgeprägt, dazu kommt eben diese leicht apfelige Komponente, die auch von dem sehr geringen Schwefeleinsatz bei Huards kommt. Biodynamik durch und durch. Im Mund zunächst auch Struktur pur, hier spürt man wie der Kalkstein reichkracht. Zitrusnoten mit reintönigem Kalkstein. Die Säure ist sehr direkt und geradeaus, die Mineralik dreht auf hintenraus. Dazu eben diese konsequente Struktur mit ausreichender Phenolik durch ganz leichten Schalenkontakt. Im zweiten, dritten Nachschmecken im Mund kommt der Apfel aus der Nase immer wieder hoch. Nichts für hedonistische Fruchttrinker, sondern wie der Name schon sagt, für Puristen. Hier ist alles straight geradeaus. Hier wird nicht geblinkt und nicht abgebogen, nur vorwärts. Aber mit Schub und Druck und viel, viel Salz. Die Loire ist besonders, Cheverny noch spezieller und die Domaine des Huards ist groß. Toller Wein. 92+/100