Lobenberg: Biodynamische Weinbergsarbeit, Handlese in kleine Kisten, dann Direktpressung und spontane Vergärung in ei-förmigen Betoncuves, genau wie der Ausbau für fast zwei Jahre auf der Hefe. Der Gaïa stammt aus einer 1.5 Hektar umfassenden Einzellage, die gegenüber des Lieu-dit Théia liegt. Die Reben des Gaïa sind über 60 Jahre alt. Beide wachsen in Gabbro, wie die Lokalen hier den kargen, vulkanischen Mutterboden nennen. Es sind Ausläufer des Massif Amoricaine, die etwas dem Anjou Noir, wie etwa in Savennières ähneln, aber weniger Schiefer aufweisen. Diese Böden geben den Weinen von Bretaudeau immer eine gewisse Flityness, diesen rauchigen Feuerstein-Charakter, der auch etwas an Pouilly-Fumé denken lässt. Der Gaïa ist Bretaudeaus Meisterstück im Muscadet. Ein Wein von wahnsinniger Konzentration und einem Format wie ein Burgunder. Er fühlt sich nahtlos und harmonisch an, kraftvoll und doch frisch, konzentriert, aber nicht schwer mit seinem niedrigen Alkoholgehalt. Ein Wein, der den Atlantik auf die Zunge bringt. Wir haben Salzzitronen, Austernschalen, Pinienkerne und frische Algen. Die Mineralität ist schön abgepuffert vom Hefelager, aber dominiert den Wein dennoch ungemein. Sehr strikt, straff, steinig, würzig. Ein ungezähmter, wilder, fast dramatisch mineralischer Muscadet für Fortgeschrittene. Diese atlantische Frische in Tateinheit mit dem salzigen Stein ist sicher nicht jedermanns Sache, aber für Mineralfreaks ist das die Krönung.