Lobenberg: Der Village stammt zum Großteil von eigenen Weinbergen der Domaine, ein kleiner Teil wird als Most zugekauft und selbst ausgebaut. Er wird überwiegend im Edelstahl ausgebaut, also ganz klassisch Chablis, nur 5 Prozent Holztouch. Herrlich aromatische Nase und dabei so wunderbar frisch. Wir haben in 2023 diese enorme aromatische Reife, obwohl der Jahrgang an sich kein sooo heißer war wie 2022. Die heiße Phase kam später, kurz der der Lese, der Sommer war eher etwas kühler als in 2022 und 2020, eher wie 2021. Das gibt eine Interessante Mischung aus Elementen eines kühlen Jahres mit rassiger Säure und glasklarer Aromatik, aber bei hoher Intensität und einer schönen Gourmandise, die 2022 in nichts nachsteht. Ein wirklich faszinierendes Jahr, kaum mit den beiden Vorjahren vergleichbar im Grunde, weil es eher in Mix derer ist. Für die Weißen ist 2023 wirklich ein schickes Jahr, das war an der Côte d’Or auch schon so, nicht wenige Winzer schätzen es sogar über 2022 ein. Es gab 2023 relativ gute Erträge, die aber je nach Climat schwankend waren. Teilweise über 50 hl/ha, in manchen Crus aber nur 30 hl/ha, das heißt die Konzentration ist schon da, auch wenn es teilweise eine größere Ernte war. Wir haben satte Quittenbirne, schöne Power zeigend, Zitronengras und ein bisschen Ananas oben raus, aber nur ein kleiner Hauch. Ein bisschen habe ich die Energie von 2015 im Mund, aber mit mehr Eleganz, etwas feiner. Die Frischenoten sind reife vor allem grüne Quitte und feine Limette, garniert mit einem Hauch Minze. Bleibt ordentlich lange am Gaumen und wirkt auch schon so jung wunderbar trinkfertig. Tolle Länge und Intensität für einen Village Wein. Der kann locker ein paar Jahre liegen. Macht aber durchaus schon Spaß.