Lobenberg: Die Künstler-Edition von Dom Perignon geht 2025 mit Takashi Murakami aus Japan in die nächste Runde. Er ist vor allem für seinen lebendigen, farbenfrohen und verspielten Stil bekannt, der traditionelle japanische Kunst mit Elementen der zeitgenössischen Popkultur verbindet. Mit seiner unverwechselbaren Superflat-Bildsprache interpretiert Takashi Murakami die Codes der künstlerischen Tradition Japans neu und betrachtet sie dabei durch das Prisma der zeitgenössischen Kultur. Aus dem sehr warmen Jahrgang 2015, den nicht wenige mit 2005 vergleichen, kommt der Dom Perignon erstaunlich rassig daher. Auch nur 5 Gramm Dosage. Natürlich offener als der kühle und eher verschlossene 2013er, klar früher zugänglich, aber keineswegs so fett oder opulent, wie man ihn erwarten würde. Nein, der 2015er zeigt sich tatsächlich erstaunlich fein, ähnelt etwas dem tollen 2009er in seiner Delikatesse mit zarter Exotik. Die Nase zeigt Bitterorange, Pfirsich und gelbe Birne, einen Touch Ananas, warmes Croissant und etwas Anis und Lakritze darunter. Der beizeiten etwas reduktive, in der Jugend auch mal verschlossenere Stil, der maßgeblich vom langen Hefelager kommt, ist beim 2015er deutlich weniger ausgeprägt. 2015 nimmt den Trinker direkt in den Arm, ist würzig-warm und hat doch deutlich mehr Spannung als ich erwartet habe. Mit etwas mehr Luft und Temperatur kommt auch immer mehr vom klassischen Dom Perignon-Schmelz im Nachhall. Während der 2013er sicher noch ein paar Jahre im Keller braucht, ist 2015 eigentlich schon ab Release relativ trinkreif. Aber Dom Perignon braucht immer Zeit und wird erst mit Reife richtig beeindruckend, da dürfte auch 2015 keine Ausnahme sein. Aber ein etwas früher zugängliches Jahr nach den beiden klassischeren, etwas kühleren Releases 2012 und 2013 dürfte vielen Dom Pi-Fans durchaus gelegen kommen.