Lobenberg: Dieser Syrah wächst auf den ältesten Parzellen, Kalkstein und Lehm. Uralte Syrah. Natürlich wie alles hier biologisch-organische Weinbergsarbeit, und das seit weit über zehn Jahren inzwischen. Natürlich alles spontan vergoren, überwiegend im rohen Beton, und der Ausbau zu einem kleinen Teil im Betonei, zum größten Teil aber im großen 3000l Holzfuder. Für seinen Spitzenwein Persia nimmt Sebastien niemals ein kleines Barrique. Er möchte im Grunde so eine Art Über-Châteauneuf du Pape zeigen und dafür geht das kleine Barrique einfach nicht. Der Holzeinfluss wäre einfach zu groß. Die Nase dieses Weins ist ungeheuerlich frisch, eine Syrah wie von der Nordrhone. Ich würde mich nicht wundern, wenn Cote-Rotie hier auf der Flasche stünde. Eher Cote-Rotie in der großen Frische als Hermitage. Schwarz, als sei er in geröstetem Holz gewesen, was er überhaupt nicht gesehen hat. Schwarze Kirsche, verbrannte Elemente, diese unglaublich profunde Syrah der Nordrhone, geflämmtes Fleisch, Amarenakirsche, Maulbeere, auch Brombeere, Cassis, getrocknete Blaubeere und sehr viel Krautwürzigkeit bis hin zu Myrre, Thymian, Estragon, und trotzdem bleibt alles frisch. Der Wein tänzelt aus dem Glas. Je länger ich ihn probiere, desto mehr scheint er dann in seiner maskulinen Ausprägung Richtung Cornas zu gehen. Auch im Mund bleibt das Ganze unglaublich frisch und lang. Er kriegt dazu auch noch schöne feine Grapefruitaromatik, fast frischer Pfirsich dazu, sehr verspielt. Dieser Wein kann in einer Blindverkostung problemlos in der Nordrhone oder bei Syrah-orientierten Chateauneufs mitspielen. 95-96+/100