
Clos du Marquis 2024
- 2
- Cabernet Sauvignon 56%, Merlot 35%, Cabernet Franc 9%
- 5
- rot, trocken
- 13,0% Vol.
- Trinkreife: 2030–2048
- Verpackt in: 6er OHK
- 9
- voluminös & kräftig
- tanninreich
- 3
- Lobenberg: 94–95+/100
- Suckling: 95–96/100
- Markus Del Monego: 94/100
- Weinwisser: 93–95/100
- Gerstl: 19/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Saint Julien
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüller / Importeur:
Leoville Las Cases, , 33250 Saint Julien-Beychevelle, FRANKREICHZutaten:
Trauben Konservierungsstoffe / Antioxidantien: Sulfite (E220–E224)100ml enthalten durchschnittlich Brennwert 75 kcal / 313 kJ Kohlenhydrate 1,1 g Enthält geringfügige Mengen von Fett, Fettsäuren, Zucker, Eiweiß, Salz

In der 6er Holzkiste erhältlich
Wenn Sie 6 Weine kaufen, erhalten Sie diese kostenfrei in der Original-Holzkiste.

Heiner Lobenberg über:
Clos du Marquis 2024
/100
Lobenberg: 56 Prozent Cabernet Sauvignon im Clos du Marquis nebst 35 Prozent Merlot und 9 Prozent Cabernet Franc. Der Alkohol liegt bei 12,9 Volumenprozent, der pH-Wert bei 3,6. Ertrag 32 Hektoliter pro Hektar. Sehr dunkles, strahlendes Rubinrot. Hohe Dichte in roter Frucht. Sauerkirsche, satte süße rote Johannisbeere, ein bisschen Cassis dazu, satte helle Lakritze, Milchschokolade und Nutella. Duftig, intensiv und vibrierend. Dann ein schicker Ansturm roter Früchte im Mund. Sensationelle Frische! Die Säure ist aber nicht spitz, dennoch sehr präsent, zusammen mit viel Salz und viel Mineralität. Insgesamt ein sehr spannender, vibrierender, rotfruchtiger Mund mit hoher Intensität. Guter Mittelgaumen und sehr schicke Läge! Ein extrem gelungener Saint-Julien. Las Cases hat es 2024 entgegen vieler Mitbewerber in der Appellation verdammt gut getroffen. Clos du Marquis ist ein absolut schicker, spannender, vibrierender Wein mit einer grandiosen Länge und viel Rasse. Er braucht sogar ein paar Jahre Zeit. Der Clos du Marquis ist fast so gut wie der Erstwein Las Cases. Wenn der Preis stimmt ist das ein Muss-Wein in Saint-Julien. Das ist echt spannender Stoff! *** Clos du Marquis gehört zu Léoville Las Cases. Es ist kein Zweitwein, weil er auf fest definierten Rebbergen wächst. Es ist ein eigenständiger Wein von Léoville Las Cases. In diesen Wein gehen also niemals abgewertete Fässer von Las Cases. Im Gegenteil. Inzwischen hat Clos du Marquis einen eigenen Zweitwein, um den Erstwein besser zu machen. Also ein ganz eigenständiger Wein, der dadurch seinen nicht ganz günstigen Preis auch wert ist. Dennoch ist er schwer zu verkaufen, weil er eben als Zweitwein gehandelt wird. Er kann durchaus mit einigen 3ème und 4ème Crus aus Saint Julien mithalten.
Jahrgangsbericht
2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

/100
Suckling über: Clos du Marquis
-- Suckling: A very fragrant, mineral-driven nose. This has some depth but remains poised and refined with a thin gauze of fine, chalky tannins that dissolve throughout the palate. Long and almost ethereal. Spot-on balance and poise, the terroir showing through in a delicate, transparent vintage like this one. Slightly lighter than previous years but a more “intellectual” wine. 65% cabernet sauvignon, 30% merlot and 5% cabernet franc.
/100
Markus Del Monego über: Clos du Marquis
-- Markus Del Monego: Dark purple colour with violet hue. Expressive nose with ripe dark berries, blackberries and blackcurrants, hints of juicy plums and elderberries in the background. Mild spices and aromatic herbs. On the palate well structured with firm yet ripe tannins, juicy fruit quoting the nose, very convincing length, a promising bottle. Tastingbook.com

/100
Weinwisser über: Clos du Marquis
-- Weinwisser: Komplexes Bouquet, Wildkirsche, edler Cassiswürze, zarter Fliederduft. Am präzisen Gaumen mit ungeheurer Dichte, herrlicher Extraktfülle, engmaschigem Tanningerüst und durchtrainiertem Körper. Im konzentrierten Finale mit blauen Beeren, dunkler Mineralik und fein körniger Adstringenz. Perfekte Expression von St. Julien.

/20
Gerstl über: Clos du Marquis
-- Gerstl: Das ist ein sinnliches Fruchtbündel, herrlich reife, die Frische bewahrende Frucht, zarte Würznoten, Kräuter, Leder, schwarze Trüffel, das ist der Duft eines grossen Weines, sagenhaft komplex und tiefgründig. Das ist Klasse, die Konzentration beeindruckt, der gehört zu den konzentriertesten Weinen des Jahrgangs und - ganz wichtig - er verliert den Charme nicht, feine Tannine, geniale Extraktsüsse, schmackhafte Aromatik, herrlicher Wein. (mg)
Leoville Las Cases
Die Delons sind bereits seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Eigentümer dieses 2ème Crus, und ihr Wein gehört mindestens seit der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts zur absoluten Spitze Bordeauxs.
