Chateau Troplong Mondot 1er Grand Cru Classe B 2022
100
- 2
- Merlot 85%, Cabernet Sauvignon 13%, Cabernet Franc 2%
- 5
- rot, trocken
- 14,5% Vol.
- Trinkreife: 2034–2076
- Verpackt in: 3er OHK
- 9
- voluminös & kräftig
- tanninreich
- 3
- Lobenberg: 100/100
- Parker: 98–100/100
- Decanter: 98–100/100
- Gerstl: 20/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation
Abfüller / Importeur: Troplong Mondot, , 33330 St.-Emilion, FRANKREICH
Chateau Troplong Mondot 1er Grand Cru Classe B 2022
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Lobenberg: Die 2022er-Assemblage besteht aus 85 Prozent Merlot, 13 Prozent Cabernet Sauvignon und zwei Prozent Cabernet Franc. Der Cabernet-Franc-Anteil wird sich in Zukunft erhöhen. 14,8 Volumenprozent Alkohol, pH-Wert 3,48. Die Lese startete bereits am 29. August – die früheste aller Zeiten. 12 Tage Fermentation, der Großteil der Trauben wurden entrappt, zwei Tanks enthielten komplette Ganztrauben. Alles wurde vor der Fermentation für einen Tag auf fünf Grad runtergekühlt. 60 Prozent neues Holz im Ausbau. Die Nase ist das, was es im Grunde immer ist, auch wenn 2022 immer fein bleibt: Satte, satte schwarze Kirsche – hochintensiv! Dazu Cassis, Maulbeere und auch ein bisschen Blaubeere. Viel Druck, hohe Intensität! Satte Veilchen und Lakritze drücken durch. Unglaublich viel Schub! Troplong Mondot ist einfach Troplong Mondot – es gibt wenige Powerweine wie diesen. Aber in 2022 hat er nichts Raues, nichts Grünes. Ein unglaublicher Schub, aber auch eine unglaubliche Weichheit aus sattem, butterweichem Tannin. Trotz all seiner Wucht und Dichte hat er eine grandiose Frische. So eine schöne Säure! Spielerisch mit Sauerkirsche, pinke Grapefruit, leichte Chilischärfe und helle Lakritze. Ganz viel Salz läuft die Zunge runter. Unglaubliche Länge! Das ist einer der größten Powerweine des Jahrgangs 2022. So viel Druck, so viel Intensität und Spannung! In 15, 20 Jahren wird das einmal eine Legende sein. Großer, wenn nicht gar der größte Troplong Mondot aller Zeiten. Genialer Stoff! 100/100 *** Troplong Mondot ist oben auf dem Plateau gelegen, aber nicht an der Südkante, sondern ziemlich mittig, direkt am Wasserturm. 28 Hektar bestes Terroir auf Kalkstein und Lehm. Etwas abfallend. Darunter dann Tertre Roteboeuf. Der direkte Nachbar ist Pavie Macquin. Ganz ohne Zweifel eines der Top-Terroirs in Saint-Émilion schlechthin und seit Amerique de Gironde als Regisseur von Cos d'Estournel zu Troplong gewechselt ist, wird der Weg zum 1er Grand Cru Classe A konsequent beschritten.
Jahrgangsbericht
2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?
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Parker über: Chateau Troplong Mondot 1er Grand Cru Classe B
-- Parker: A wine that transcended both my lofty expectations and anything produced at this address in the last 50 years, the 2022 Troplong Mondot realizes all the potential of this striking terroir. Unwinding in the glass with aromas of dark berries, cherries, exotic spices, bay leaf and orange zest, it's full-bodied, deep and multidimensional, with incredible concentration without weight, supple tannins and a seamless, complete profile, concluding with a long, saline finish. All the work of the last few years in the vineyards and winery makes itself felt, as Troplong Mondot's vineyards took the hot, dry conditions in their stride, and the quality of the fruit that they produced has been preserved by a gentle vinification and a discreet élevage, featuring only 55% new oak and some 20% of the volume in large foudres. 98-100/100
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Decanter über: Chateau Troplong Mondot 1er Grand Cru Classe B
-- Decanter: A supremely excellent Troplong in 2022 that has the hallmarks of a concentrated vintage but delivered with ultimate poise and precision. A joy to taste and once again one of my favourites. Sharp, sleek, sour, bright and cool - I love the instant freshness and drinkability of this, tannins are fresh and detailed with both a plush and cool texture underpinned by layers of flavour with depth and concentration. Clearly muscular but pixelated - it’s not tense, lean or austere but generous, charming and playful. Supple and succulent, still with ripe strawberry, cherry and raspberry fruit, a mix of bright red and black berries with wet stone, liquorice, dark chocolate and graphite giving the terroir. Silky, balanced acidity and overall so well controlled and presented. 3.5pH. Ageing 50% new oak, reduced by 5% plus 21% in 20hl foudre, 24% one wine barrels. 98-100/100
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Gerstl über: Chateau Troplong Mondot 1er Grand Cru Classe B
-- Gerstl: Als würde man an frischgepresstem Fruchtsaft riechen, so präsentiert sich dieses Bouquet. Ein wilder Mix aus schwarz- und rotbeerigen Aromen mit einer Fülle aus Kirsche, Brombeere, Johannisbeere, Himbeere und Erdbeere. Der Wein ist von der Merlot-Frucht geprägt, die sich in exzellenter Qualität präsentiert. Auch hier war es von Vorteil, dass das Jahr trocken begann und sich die Pflanzen entsprechend darauf einstellen konnten. Am Gaumen eine Wucht, aber auch so herrlich saftig, lebendig und frisch. Besser könnte die Säure nicht sein, denn die Balance ist trotz hoch- konzentrierter Frucht und enormer Kraft perfekt. So gleitet der 2022 Troplong-Mondot tänzerisch leicht über den Gaumen und hinterlässt überall seine fruchtigen und würzigen Spuren. Die Fülle macht einen sprachlos und der Genussfaktor steigt ins Unermessliche. Langes und zart würzig endendes Finale. Ein ganz grosser Wein. 20/20
Troplong Mondot
Im Jahr 1980 übernahm die 2014 verstorbene Christine Valette das wunderschöne Chateau, das auf den Hügeln oberhalb der Stadt liegt und direkter Nachbar von Pavie Macquin und La Mondotte ist. Mit seinen 37 Hektar in einem Stück ist es eines der größten in der Region. Troplong Mondot Selten sind...