Carmes Haut Brion: Chateau Les Carmes Haut Brion 2023

Chateau Les Carmes Haut Brion 2023 3,0 l

Weinclub

Limitiert

Holzkiste

Zum Winzer

Cabernet Franc 50%, Cabernet Sauvignon 30%, Merlot 20%
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2030–2060
Verpackt in: 1er OHK
pikant & würzig
saftig
strukturiert
Lobenberg: 100/100
Weinwisser: 99–100/100
Vinum: 99/100
Suckling: 98–99/100
Alexandre Ma: 97–100/100
Parker: 97–99/100
Gerstl: 20/20
Frankreich, Bordeaux, Pessac Leognan
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Les Carmes Haut Brion 2023

100
/100

Lobenberg: 50 Prozent Cabernet Franc, 30 Prozent Cabernet Sauvignon und 20 Prozent Merlot. Die Cabernet Franc ist eigentlich Cabernet Franc Bouchet, eine Variante mit sehr viel kleineren Beeren und dickerer Schale, ähnlich wie man es sich bei Syrah und Petite Syrah vorstellen muss. Dadurch erhält man mehr Spannung, Tannine und Aromatik. Der 2023er hat 13,5 Volumenprozent Alkohol und einen pH-Wert von 3,62. Gelesen wurde Ende September. 60 Prozent der Trauben wurden im Keller nicht entrappt. Fermentiert wurde über 50 Tage spontan im Stahl, der Trester wird dabei mit einem Stahlsieb nach unten gedrückt und verbleibt in der Mitte des Tanks. Eine Methode, wie sie historisch in Barolo üblich war und teilweise auch noch ist. Zu 70 Prozent im neuen Barrique ausgebaut, zu 20 Prozent in 1800-Liter-Fässern und zu 10 Prozent in der Amphore. Der Tanninlevel ist im 2023er Carmes Haut-Brion exakt so hoch wie in 2022, 2021 und 2020. Die Farbe ist extrem dunkelrote mit schwarzen Reflexen. Eine hochintensive Nase – deutlich geprägt von 60 Prozent Ganztrauben. Eine tolle aromatische Würze zeigend! Viel Garrigue, dazu satte Zwetschge, Brombeere und Cassis. Erstaunlich wenig Holz trotz 70 Prozent Neuholz. Aber dazu kommen ja auch noch Stückfässer mit 1800 Liter Fassungsvermögen und 10 Prozent Amphoren. Die Nase erinnert an Naturweine, an Pontet Canet. Dunkle Schokolade und Lakritze. Der Mund erstaunt dann doch sehr, denn er ist ultrafein, ultraschick! Klar haben wir hier die Rappen, die Krautwürze, das Garrigue und viel schwarze Kirsche. Gleichzeitig ist der Wein aber auch total poliert. Durch die Veränderung im Holzausbau hin zu größeren Fässern und Amphoren läuft der Stil deutlich mehr in Richtung Feinheit. Ein tänzelnder, schicker Wein! Er ist früh zugänglich und doch unglaublich langlebig. Der Winzer prophezeit, dass er in fünf Jahren trinkbar ist und auch 50 Jahre gelagert werden kann. Genau das will ich wohl glauben. Immer wieder schwarze Kirsche mit feiner Salzigkeit. Erst im Nachgang nimmt der Druck dramatisch zu. Amarena Kirsche, wieder schwarze Kirsche und tänzelndes, seidiges, total poliertes Tannin. Ein ganz ungewöhnlicher Wein aus Bordeaux, auch aufgrund seines hohen Cabernet Franc Anteils. Man könnte ihn in einer Blindverkostung durchaus in der obersten Liga der Loire verorten. Das ist Bordeaux von einem anderen Stern. Nicht jeder, der hier Klassik erwartet, wird begeistert sein. Man muss diese ganz spezielle Art mögen, wie man sie durchaus häufig auch im Nordwesten Spaniens findet. Der Wein erinnert in der Tat durchaus an einem Top-Mencia von Palacios. Auch an Weine der Côte-Rôtie und von Naturweinpäpsten im Bereich Pinot Noir durch die Ganztraubenfermentation. Der Wein steht für Minuten – ein delikat verspieltes Wunderwerk! Ein Wein, der für Liebhaber dieser Art durchaus der beste Wein des Jahrgangs sein kann. Ganz außerhalb der normalen Riege in Bordeaux, aber durchaus nach Pessac-Léognan passend. Die Appellation ist 2023 einfach ein Ausdruck der Finesse, der Feinheit und Eleganz. *** Les Carmes Haut-Brion hat nur 7,6 Hektar Reben. Der Park um das Château ist allerdings vier Mal so groß. Über 10.000 Stöcke pro Hektar. Also extrem kleine Erträge pro Pflanze, weniger als ein halbes Kilo. Über 40 Jahre alte Reben. Wir haben hier überwiegend Kiesböden mit tiefem Lehm und Kalkstein. Eine spannende Kombination, gerade in trockenen Jahren, denn die Lehmböden sind ein idealer Wasserspeicher. Les Carmes Haut-Brion ist das einzige Château überhaupt, das mit Adresse direkt in Bordeaux liegt. Die Weinberge liegen direkt neben Haut-Brion, besseres Terroir in der Appellation gibt es nicht. Zwischenzeitlich war das Weingut im Besitz der Familie Chantecaille und wurde von Didier Furt geleitet. 2010 wurde es an eine Investorengruppe um Patrice Pichet verkauft – dieses große Terroir weckt nun mal Begehrlichkeiten. Guillaume Pouthier, zuvor Weinbergsdirektor bei Chapoutier, wurde zum Direktor ernannt, Stéphane Derenoncourt ist seit mehreren Jahren beratend tätig. Das einzig Negative, was sich über diese traditionell bereiteten, klassischen, tiefen und komplexen Weine sagen lässt, ist, dass es leider immer viel zu kleine Mengen von ihnen gibt. 2016 wurde ein kompletter Neubau direkt neben dem alten Château errichtet. Ein von Philippe Starck designter Komplex. Modern, aber auch genial. Die Besonderheit bei Carmes Haut-Brion ist auch die Art der Vinifikation. Ein Teil der Trauben wird nicht entrappt und als Ganztraube in die Vergärung gegeben. Die Beeren werden auch nicht angequetscht, um nur die weicheren Tannine aus den Häuten zu extrahieren und nicht die grünen Tannine aus den Kernen. Bei der spontanen Vergärung im Betontank wird ein Schichtverfahren angewendet. Entrappte und nicht entrappte Schichten wechseln sich ab, die Flüssigkeit wird völlig natürlich umgewälzt, sodass immer alle Beeren von Saft umgeben sind. So wird eine sanftere und gleichmäßigere Extraktion sichergestellt. Das Ganze nennt sich passive Extraktion. Nach der ersten Fermentationsphase wird der Free Run Juice weiter separat fermentiert. Der Rest wird sanft abgepresst. Beide Partien werden nach acht Tagen der Fermentation wieder vermählt. All das wird getan, um nichts Hartes in die Weine zu bekommen und trotzdem die Frische aus Rappen zu erhalten. Ausgebaut wird zu 70 Prozent in Neuholz, zu 10 Prozent in Amphoren und zu 20 Prozent im neuen 1800-Liter Holzfass. Durch die Amphoren soll die reine Frucht bewahrt werden. Es wird biodynamisch gearbeitet, allerdings ohne Zertifizierung. Les Carmes Haut-Brion ist schon seit 10, 15 Jahren auf dem Weg zur Klasse von Haut-Brion und seit 2018 vielleicht der primus inter pares mit Haut Brion und La Mission.

Årgangsrapport

Årgang 2023 Rhone: En årgang på en knivsæg! Det tog kun et par dage for året at svinge mellem en "Grand Millésime" og en "Millésime complexe". Heldigvis forhindrede den "klassiske" vinter, som var præget af ret hård kulde, at knopperne sprang for tidligt og dermed enhver risiko for forårsfrost. Den følgende vegetationscyklus bragte regelmæssig og heldigvis rigelig nedbør. Men de deraf følgende svampesygdomme satte vinbønderne under pres! Erfaringerne fra 2018-årgangen med alvorlig meldug, som vinbønderne stadig husker meget godt, sikrede dog, at de bedste vinbønder var i stand til at begrænse dette svampetryk med erfaring og en masse hårdt arbejde. Disse vinbønder gik derfor roligt og med gode vandreserver ind i sommersæsonen med udsigt til en stor høst af høj kvalitet. Hvad mere er, og det er sjældent, så velsignede sommeren endnu en gang vinbønderne med lidt mild nedbør. Den 15. august var vinmarkerne i Rhône sunde og grønne. Vinbønderne gned sig i hænderne, da alt tydede på en "Grand Millésime". Desværre besluttede Moder Natur, som så ofte i de senere år, noget andet i nogle dele af 2023. I et par dage blev vinmarkerne i Rhône ramt af en ekstrem hedebølge. Druerne på unge vinstokke og unge terroirer havde næppe en chance. En total stilstand i vinmarken. Kun de rigtig gamle Vieilles Vignes med lavt udbytte, på beskyttede og gamle terroirer, fandt modstandskraft til at bringe deres druer til optimal modenhed. Katastrofen blev således kun delvist afværget, idet kun meget gamle vinstokke på de bedste terroirer gav grandiose resultater, men samlet set på tværs af alle yngre vinmarker er kvaliteterne virkelig mere end heterogene, selv i de etablerede og bedste vinkældre... En storslået, meget spids top af pyramiden og en masse blandede resultater nedenunder. Endnu en gang har det omhyggelige udvælgelsesarbejde i vinmarken båret frugt! Det sydlige Rhône: Paradoksalt nok viser hvidvinene stor livlighed, friskhed og aromatisk-mineralsk balance. Smagen er strålende og harmonisk. Uventet og fantastisk. - Kvaliteten af de røde vine varierer derimod meget fra druesort til druesort. Stik imod alle forventninger klarer syrah-vinene med moderat frugt sig overraskende godt. Vinene fra meget gamle "Vieux Grenache" er vidunderligt rappe og med stor præcision, et fantastisk år for meget gamle vinstokke. Ung Grenache led dog meget. Det nordlige Rhône: Her har hvidvinene en vis lighed med de vidunderlige sydlige hvidvine, selv om tætheden er endnu mere udtalt, fantastiske resultater... Men kvaliteten af de røde vine varierer fra appellation til appellation og endda inden for samme appellation, afhængigt af vinstokkenes alder og terroiret. En årgang, der får os til at tænke enormt meget på superårgangen 2016 med de få virkelig vellykkede og store vine i toppen, men kun der. Og for det nordlige af det nordlige gælder "Spéciale!": Saint Joseph, Condrieu og Cote Rôtie viser nogle af århundredets vine.

99–100
/100

Weinwisser über: Chateau Les Carmes Haut Brion

-- Weinwisser: 50 % Cabernet Franc, 30 % Cabernet Sauvignon, 20 % Merlot, 13.5 Vol.-%, pH 3.62, 60 % ganze Trauben inkl. Stiele, 70 % neue Barriques, 20 % Fuder 18 hl, 10 % Amphoren, 50 hl/ha. Dicht verwobenes Bouquet, zarte blaubeerige Konturen, schwarzer tasmanischer Bergpfeffer, und Brasiltabak. Im zweiten Ansatz Heidelbeergelee, edle Cassiswürze und Nougatschokolade. Am sublimen strukturierten Gaumen mit ungeheurer Energie, die dem engmaschigen dichten satten Körper eine nicht vorstellbare Dynamik gibt, «ein Paradox» meint Guillaume Pouthier lächelnd. Im konzentrierten langanhaltenden Finale ein Feuerwerk von Brombeeren, dunkler Kirsche und eine erhabene Adstringenz sowie edle Bitterness. Ganz großer Les Carmes, der in seiner perfekten Trinkreife die Höchstnote erreichen kann.

99
/100

Vinum über: Chateau Les Carmes Haut Brion

-- Vinum: Einmal mehr macht dieser Wein sprachlos, brillant; ungemein tiefgründig, floral, Veilchen, Iris, Koriander, zitrische Noten, ein Gänsehautduft, wie man ihn nur auf Les Carmes findet; der Gaumen ist dicht, konzentriert, dabei federleicht, schwebt über der Zunge, die Tannine sind perfekt, seidig, grandioser Spannungsbogen, fast endlose Länge. Einmal mehr ein Les Carmes, der sprachlos macht. Wird in jeder Phase seines Lebens Freude machen.

98–99
/100

Suckling über: Chateau Les Carmes Haut Brion

-- Suckling: This is a fantastic wine and very, very exciting, with purity and brightness to the floral, spicy and blackberry notes. It’s full and deep with agility and weightless. You feel the greatness in this. The winemaker says this is more concentrated and structured than the 2022. Lightly salty. 60% whole-berry fermentation. 50% cabernet franc, 30% cabernet sauvignon and 20% merlot. From organically grown grapes.

97–99
/100

Parker über: Chateau Les Carmes Haut Brion

-- Parker: Guillaume Pouthier and his team have once again crafted one of Bordeaux's most unique and characterful wines. Revealing aromas of mulberries and raspberries mingled with notions of vine smoke, orange zest, rose petals and spices, the 2023 Les Carmes Haut-Brion is medium to full-bodied, fleshy and concentrated, with a powerful, vibrant and complete mid-palate, concluding with a long, ethereal and mouthwateringly saline finish. Sensual, suave and seamless, its beautifully refined tannins are, analytically, more abundant than even those of the 2022 vintage, yet they are so brilliantly integrated as to be near-imperceptible. This blend of 50% Cabernet Franc, 30% Cabernet Sauvignon and 20% Merlot is crafted for longevity, though its refined structure will make it surprisingly approachable at an early age. It's maturing 70% in new oak barrels, 20% in 18-hectoliter foudres and 10% in amphorae. A creditable yield of 50 hectoliters per hectare represents a decided agronomic success in what was a challenging growing season.

20
/20

Gerstl über: Chateau Les Carmes Haut Brion

-- Gerstl: Wow, dieser Duft geht unter die Haut, da ist eine geballte Ladung hochreife Frucht, unterlegt mit jeder Menge himmlischer Terroir-Aromen. Komplexität und Intensität beeindrucken zutiefst. Da ist eine immense Menge an hochfeinen Tanninen, sie berühren die Zunge wie Samt und Seide. Die Konzentration ist enorm, wie dieser Wein eine beschwingte Leichtigkeit bewahrt, beeindruckt zutiefst. Das ist einer der allergrössten Les Carmes aller Zeiten, steht den grossen Jahrgängen zwischen 2015 und 2022 in nichts nach. Vielleicht sogar im Gegenteil, das hier ist der Raffinierteste. (mg)

Mein Winzer

Carmes Haut Brion

Als 1584 der Mönchsorden der Karmeliter (»Les Carmes«) begann, auf den 4,5 Hektar Kiesanhöhe in Pessac Wein anzubauen, wussten die geistlichen Herren offensichtlich, was sie taten.

Chateau Les Carmes Haut Brion 2023