
Chateau Leoville Las Cases 2eme Cru 2020
100
- 2
- Cabernet Sauvignon 81%, Cabernet Franc 11%, Merlot 8%
- 5
- rot, trocken
- 14,0% Vol.
- Trinkreife: 2030–2074
- Verpackt in: 3er OHK
- 9
- voluminös & kräftig
- tanninreich
- 3
- Lobenberg: 97–100/100
- Revue du Vin de France: 98–100/100
- Yohan Castaing: 98–100/100
- Suckling: 98–99/100
- Weinwisser: 98–99/100
- Gerstl: 19+/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Saint Julien
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation
Abfüller / Importeur: Leoville Las Cases, , 33250 Saint Julien-Beychevelle, FRANKREICH

Heiner Lobenberg über:
Chateau Leoville Las Cases 2eme Cru 2020
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Lobenberg: Léoville Las Cases ist trotz seiner unmittelbaren Nachbarschaft zu Pauillac seinem Terroir immer treu. Trotz seiner immensen Dichte lässt er den spielerischen Aspekt eines Saint-Juliens niemals vermissen. Das Château liegt auf einer fast zwei Meter dicken Kieslinse. Darunter befindet sich eine wasserspeichernde Lehmschicht. Die Reben werden also auch in Jahren der Trockenheit gut mit Wasser versorgt. In Bordeaux gab es 2020 eine unglaubliche Regenmenge im Frühjahr. Während der frühen, aber perfekten Blüte, blieb es zwei Wochen lang trocken, direkt danach gab es wieder Regenfälle. Von Mitte Juni bis Mitte August fiel dann allerdings kein einziger Tropfen Regen mehr. Bei Sandböden war das ein Desaster – die Reben bekamen Trockenstress. Bei Lehmböden, wie wir sie in den besten Lagen des Médoc und Pomerol haben, oder auf reinem Kalkstein, wie oft in Saint-Émilion, war das überhaupt kein Problem. Zumal Mitte August circa 80 Millimeter Regen fielen. Ende August nochmal 15 Millimeter. Danach war es den ganzen September über trocken. Also ziemlich perfekte Bedingungen für hervorragendes Terroir, perfekte Bedingungen für hohe Reife und satte Tanninwerte, bei recht moderater Säure. Die Assemblage von Léoville Las Cases in 2020: 81 Prozent Cabernet Sauvignon, elf Prozent Cabernet Franc, acht Prozent Merlot. Der pH-Wert liegt bei 3,65, der hohe Tanninwert bei fast 80 ipt. Die Ernte fand für den Merlot vom 12. bis 15. September statt, zuletzt wurde die Cabernet Franc bis zum 27. September gelesen. Das ist wahre königliche Cabernet. 80 Prozent Saint-Julien. Archetypisch. Schwarz: Brombeere, Cassis, ein bisschen Schwarzkirsche dahinter. Satte schwarze, salzige Lakritze schon in der Nase. Viel Druck und gleichzeitig gerbstoffreich daherkommend. Vollreife, aufregende Cabernet Sauvignon. Im Mund gnadenlose Spannung aufbauend, viel schwarze Frucht, mit einem satten Tanningerüst. Das Tannin ist geschliffen, poliert und alles ist reif. Trotzdem hat der Wein wahnsinnige Frische, Säure und eine großartige Länge. Das Ganze mit dieser hohen Reife und dieser intensiven schwarzen und roten Frucht. Das Holz ist supervorsichtig eingesetzt. Wir haben also überhaupt nichts Überextrahiertes. Ganz im Gegenteil: das ist extrem gelungen. Für einen Las Cases ist das im frühen Stadium sogar ein sofort trinkbares Leckerli. Dennoch hat der Wein Länge, fast Drama. Hohe Spannung. Nicht ganz wie 2019, nicht dieses aufregend Abgehobene, nicht das Freakige in der Säure und in der Frische, sondern als 2020er schon ganz große Harmonie zeigend. Ein sehr guter, harmonischer Saint-Julien, den ich allerdings nicht ganz so hoch bewerte wie in den beiden letzten Jahren. Dafür ist er mir im Grunde zu schön, dafür fehlt mir der letzte Kick Aufregung. Vielleich bewerte ich ihn nicht hoch genig, er mag sich noch als reifer Riese herausstellen, ein großer Wein allemal. 97-100/100

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Revue du Vin de France über: Chateau Leoville Las Cases 2eme Cru
-- Revue du Vin de France: This epitomises the class and brilliance of a great wine. Drawn-out, with a moderate alcohol level of 13,6°, its substance is as juicy as it is soft and the finish is incredible fresh and very long. An explosion of fruit on the mid-palate is followed by notes of mint and white pepper to round-out the flavour festival. 98-100/100

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Yohan Castaing über: Chateau Leoville Las Cases 2eme Cru
-- Yohan Castaing: Schwarze Johannisbeere, reif, ein wenig verschlossen, aber ungemein komplex. Das Bouquet ist sowohl rein als auch frisch, obwohl es etwas erdig ist. Unglaubliche Reinheit der Frucht. Vollmundig, fest ohne hart zu sein, auf dem Weg zu einer großartigen Länge. Sehr präzise Tannine, kristallklar und präzise, wie ein Laser. Hervorragende Frische. Ein Las Cases, der ein Meilenstein in der Geschichte der Region sein wird, da seine langlebige Konstruktion und sein Salzgehalt ihm ein außergewöhnliches Alterungspotential verleihen. Die Definition dieses Jahrgangs hört nicht auf, sich im Laufe der Jahre zu steigern, um in diesen letzten Jahrgängen ein außergewöhnliches Niveau zu erreichen. Eine Flasche, die jeder Weinliebhaber besitzen muss. 98-100/100

/100
Suckling über: Chateau Leoville Las Cases 2eme Cru
-- Suckling: This is incredibly classic in style with so much currant, lead pencil, crushed stone and sweet tobacco. It’s full-bodied with minerally, stoney and powerful tannins. It goes on and one. Real Las Cases here. Solid as a rock. Progresses to violet, graphite and licorice at the end. 98-99/100

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Weinwisser über: Chateau Leoville Las Cases 2eme Cru
-- Weinwisser: 81 % Cabernet Sauvignon, 11 % Cabernet Franc, 8 % Merlot, Alkohol 13.68 vol%, pH 3.80, IPT 79, 33 hl/ha. Tiefes Purpur mit opaker Mitte und zartem lila Rand. Sehr dicht verwobenes Bouquet mit edler Cassiswürze, Bleistiftmine und dunklem Graphit. Im zweiten Ansatz verführerisches Veilchenparfüm, Lakritze und Malabarpfeffer. Am konzentrierten Gaumen mit seidiger Textur, herrlicher Extraktfülle, dabei saftig und anregend, engmaschiges Tanningerüst, der Modellathlet mit der DNA von Las Cases. Schnellt im katapultartigen Finale mit viel Rasse und Kraft nach vorne, Wildkirsche und seidige Tannine, 'This is Las Cases' meint Pierre stolz. Pierre erinnert der Wein an den 2000er und ist die Identität des Terroirs! 98-99/100

/20
Gerstl über: Chateau Leoville Las Cases 2eme Cru
-- Gerstl: Der Duft wirkt enorm konzentriert, eine geballte Ladung köstliche schwarze Frucht springt förmlich aus dem Glas, aber da ist auch Tiefe ohne Ende, ein Feuerwerk von Mineralität. Am Gaumen wirkt er erstaunlich kühl, fast etwas reserviert, ist total auf der klassischen eher strengen Seite, da schlummert zweifellos einiges an Potenzial, aber im Vergleich mit den überaus charmanten 2020ern ist der nicht einfach zu verstehen, in einem Jahr wie 2016 hätte ich ihn vermutlich ohne zu zögern mit 20 Punkten bewertet, in 2020 fehlt mir hier etwas der Charme des Jahrgangs, es kann sein, dass das in 15 oder 20 Jahren noch kommt, aber ich bin nicht sicher. 19+/20
Leoville Las Cases
Die Delons sind bereits seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Eigentümer dieses 2ème Crus, und ihr Wein gehört mindestens seit der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts zur absoluten Spitze Bordeauxs.
