Chateau Le Sacre St. Georges 2024

Chateau Le Sacre St. Georges 2024

Holzkiste

Zum Winzer

93–94+
100
2
Merlot 77%, Cabernet Sauvignon 9%, Cabernet Franc 8%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2030–2045
Verpackt in: 12er OHK
9
seidig & aromatisch
saftig
pikant & würzig
3
Lobenberg: 93–94+/100
Gerstl: 18+/20
6
Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Le Sacre St. Georges 2024

93–94+
/100

Lobenberg: 77% Merlot, 14% Cabernet Sauvignon, 9% Cabernet Franc. 13,4% Alkohol. In den letzten Jahren hat Jean-Philippe Janoueix den Anteil an Cabernet Sauvignon schrittweise immer mehr erhöht. Das sorgt für einen Hauch mehr Frische und Spannung. Ganz zarte Extraktion des Tannins durch Erwärmung der entrappten Beeren und ein wenig Überschwallen. Das sorgt für diese ausdrucksstarke Frucht. Die Nase ist erstaunlich reich, kraftvoll und auch unglaublich hedonistisch in dieser satten, dunklen Kirschfrucht. Kirsche mit Zwetschge, dunkle Schokolade, Marzipan und leichte Minznoten. Feine Süße und Eleganz. Hinzu kommen Himbeermark und kühle Kalksteinnoten. Im Mund ist alles zunächst butterweich und so unglaublich samtig, dann kickt die vibrierende Cabernet aber richtig rein! Kühle Cassisnoten gesellen sich zur reifen Kirsche. Heidelbeere und Brombeere mit etwas Marzipan und Nougat. Alles in totaler Balance, hier merkt man den Einfluss von Top-Önologe und Consultant Thomas Duclos, der unter anderem auch Canon und Jean Faure berät. Das ist wirklich ein Ereignis in dieser hedonistischen, satten Frucht. Sehr geschliffenes Tannin und eine ganz feinziselierte Säure. Nicht fett, nicht überkonzentriert, sondern ein unheimlich eleganter, feingeschliffener Le Sacre. Das ist wieder einmal ein toller Erfolg von Janoueix. ***. Le Sacre St. Georges stammt aus der Feder von Jean-Philippe Janoueix, der auch Château La Croix in Pomerol und Château La Confession in Saint-Émilion besitzt und betreut. 7.400 Pflanzen pro Hektar, durchschnittliches Alter 36 Jahre. Die 19 Hektar stehen in Süd- und Südostexposition. Die Weinberge sind rund 35 Jahre alt, die Böden bestehen aus Kreide, Kalk und Lehm. Der Wein wird im Stahltank fermentiert, die malolaktische Gärung und der Ausbau erfolgen im gebrauchten Barrique und inzwischen zu 35 Prozent im Stockinger-Halbstück. Rund 50.000 Flaschen werden produziert. Diese Menge an Wein stammt von insgesamt fast 20 Hektar Rebfläche. Für diesen kleinen Wein ist das ein sehr geringer Hektarertrag, pro Weinstock weniger als ein Kilo Traube.

Jahrgangsbericht

2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

18+
/20

Gerstl über: Chateau Le Sacre St. Georges

-- Gerstl: Sehr nobles Merlot Parfum das reife rotbeerige und schwarze Frucht ausstrahlt. Himbeere, Erdbeere, Johannisbeere im herrlichen Wechselspiel mit feiner schwarzer Kirsche und einem Hauch Cassis. Das Bouquet wirkt herrlich gereift und zeigt eine noble Dichte die von einer kühlen würzigen Note begleitet wird. Alles wirkt sehr delikat und elegant zeigt aber trotzdem eine erstaunliche Intensität. Im Auftakt sehr saftig und mit köstlicher Extraktsüsse ausgestattet. Die Frucht wir tänzerisch leicht über den Gaumen getragen und von einem cremig feinen Tanningerüst unterstützt. Selbst in einem schwierigen Jahr präsentiert sich der Le Sacre in einer hervorragenden Qualität. Langes fruchtiges Finale mit vielen würzigen Rückaromen.

Mein Winzer

Le Sacre Janoueix

Die Weine von Le Sacre Janoueix stammen aus der Feder von Jean-Philippe Janoueix, der auch Chateau La Croix in Pomerol betreut. Es sind 6.700 Pflanzen pro Hektar, die Weinberge sind 35 Jahre alt, Lehm, Kreide und Kalk bilden den Untergrund. Bordeaux zum Einstiegspreis, schnörkellos und ehrlich.

Chateau Le Sacre St. Georges 2024