Chateau Le Pin 2022

Chateau Le Pin 2022

Weinclub

Limitiert

Holzkiste

Zum Winzer

100
100
2
Merlot 100%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2035–2076
Verpackt in: 1er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 100/100
Suckling: 99–100/100
Weinwisser: 99–100/100
Wine Cellar Insider: 98–100/100
Revue du Vin de France: 98–100/100
6
Frankreich, Bordeaux, Pomerol
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Le Pin 2022

100
/100

Lobenberg: 100 Prozent Merlot. 14,4 Volumenprozent Alkohol, der pH-Wert liegt bei 3,77. Ausgebaut wird der Wein in 70 Prozent neuen und 30 Prozent gebrauchen Barriques. Die Lese lief zwischen dem 6. und 17. September. Le Pin 2022 – ein getreues Abbild des Jahrgangs in hoher Reife. Viel Holunder, Schwarzkirsche, feine Lakritze, archetypisch für das Jahr und archetypisch für die Böden! Sehr fein, extrem poliert und tänzelnd. Totaler Schliff im Mund mit extrem feinen, seidigen Tanninen. Nichts schmerzt, nichts ist rau, nichts ist grün, alles ist reif, schick und verspielt. Das Problem des Jahrgangs ist, dass ziemlich viel ziemlich gut ist. Und es ist eben die Frage, ob man einige tausend Euro für eine Flasche Wein ausgibt, wenn man für ein Zehntel des Betrags Weine im Glas hat, die diesem im Grunde nur wenig nachstehen. Das ist genau der Punkt in 2022: Hohe Reife, seidige Tannine, Topqualität gibt es vom mittleren bis zum extrem hohen Preisbereich. Trotzdem ist dieser Le Pin ein toller Wein, gar keine Frage. 100/100 *** Château Le Pin ist ein winziges Weingut mit 2,8 Hektar von Jacques Thienpont in Pomerol, beste Lage neben Trotanoy und Enclos Tourmaline. Das Terroir besteht aus Kies und Sand in dicker Schicht. Der Lehm liegt sehr viel tiefer. Das heißt, nur die alten Reben erreichen die Lehmschicht mit der guten Wasserführung. Vinifiziert wird der Wein von Guillaume Thienpont von VCC.

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

99–100
/100

Suckling über: Chateau Le Pin

-- Suckling: Such is the ripeness and richness of the vintage but the wine remains so fresh and balanced. Medium-bodied with subtle and juicy tannins. It's a little fuller-bodied than the perfect 2020 but it is just as weightless and gorgeous. Cashmere texture throughout. Only 65% new wood. 99-100/100

99–100
/100

Weinwisser über: Chateau Le Pin

-- Weinwisser: 100 % Merlot, 14.4 Vol.-%, pH 3.77, 29 hl/ha. Was für eine unglaubliche Intensität dieser Le Pin hat: frisch gepflückte Walderdbeere, Himbeermark, Schattenmorellensaft, betörender Irisduft, getrockneter Rosmarin und Oregano – wie eine Mille-feuille. Am sublimen Gaumen mit seidiger Textur, kakaoartigem Tanningerüst, tänzerischer Rasse, mineralischem Kern sowie einem perfekt modellierten Körper. Im konzentrierten Finale explodiert der Pomerol und endet mit einem Korb von Herzkirschen, edler Cassiswürze und royaler feinkörniger Adstringenz. Gehört neben Trotanoy zu den besten Weinen aus der Appellation. Auf meine spitzbübische Frage, ob das hier der beste Le Pin sei, antwortet Jacques lächelnd: 'Nein, ich bin nie zufrieden und möchte mich jedes Mal verbessern!' 99-100/100

98–100
/100

Wine Cellar Insider über: Chateau Le Pin

-- Wine Cellar Insider: Quite floral in nature, it is the vivacious nature, sensuality, and freshness in the fruits that stand out. Picture, velvety-textured, black plums with dark chocolate, saffron, orange peel, cumin and black raspberries that caress and paint your palate with layers of fruit. There is a sublime sense of purity, paired with elegance and vivacity that sticks with you in the precise finish for close to 60 seconds. Produced from 100% Merlot, 14.4% ABV, 3.77 pH, the harvest took place September 6 - September 17. Yields were only 29 hectoliters per hectare. Drink from 2026-2055. 98-100/100

98–100
/100

Revue du Vin de France über: Chateau Le Pin

-- Revue du Vin de France: A juicy, sensual character of almost fresh grapes pervades the tasting of this sample. The texture is extremely velvety in that ultimate style of Jacques Thienpont's tiny vineyard of 2 hectares and ten different plots. The fruit shows some high register aromatics than seem almost exotic and somewhat smoky, adding to this wine's undoubted seduction. Despite the thick layer of gravel that the roots must penetrate to reach cooler clay soil, the wine shows perfect freshness and balance and in no way seems to have suffered from the vintage conditions. A huge success! 98-100/100

Quarin über: Chateau Le Pin

-- Quarin: Fast schwarze Farbe. Sehr aromatische Nase, fein, fruchtig, rein, edel. Minutiös am Anfang des Mundes, mit einem herrlichen Fruchtfleisch in der Mitte und einem Geschmack nach schwarzen Früchten, schenkt uns der Wein seine legendäre Sanftheit. Er schmilzt am Gaumen, mit einem langen, komplexen, raffinierten und am besten unzerstörbaren Abgang. Sehr große aromatische Länge. 100 % Merlot. Alkoholgehalt: 14°4 - pH-Wert: 3,77. Ertrag: 29 hl/ha. Sie werden ein sehr breites Konsumfenster bemerken, so köstlich ist dieser Cru die ganze Zeit über. 99/100

Mein Winzer

Le Pin

Auf einer winzigen Fläche entsteht in Pomerol eines der absoluten Spitzengewächse des gesamten Bordelais, dessen Name jeden Weinkenner in Ehrfurcht versetzt: Le Pin.

Chateau Le Pin 2022