Lobenberg: Das Weingut hat nur 2,5ha, weniger als 10.000 Flaschen werden erzeugt. 100% Merlot. Uralte Reben. Der Besitzer ist Pierre Lafon. In dieser Region sind sonst Lehmböden üblich, diese 2,5ha liegen aber komplett auf Kalksteinböden mit leichter Lehm- Sandauflage. Pierre Lafon bearbeitet sein Weingut organisch als reiner Einzelkämpfer und in reiner Handarbeit. Das Weingut liegt unterhalb von Chateau Pressac. Die Reben sind 55 Jahre alt, gepflanzt 1956, nach dem großen Frost, als viele Reben zerstört wurden. Schwarz Rubinrot, glänzend. Unglaubliche, hocharomatische Nase. Satte schwarze Kirsche, Johannisbeere, Maulbeere. Rassig. Kubanische Zigarrenkiste, Lorbeer, schwarze Oliven in ganz reifer Form. Feine, süße, dunkle Erde. Ein Hauch Mango darunter. Nutella, belgische Pralinen. Hohe Aromatik, extrem duftig und fein. Macht Spaß. In der Nase, dann auch im Mund Blaubeere und Moschus. Weit entfernt von jeder extremen Extraktion. Feiner, rassiger, sehr mineralischer Mund, das Kalk- Sandstein-Terroir kommt klar durch. Schöne salzige Mineralik zeigend. Länge. Sehr feiner Wein, sehr geschliffen. Merlot auf reine Finesse, schwarze und rote Kirschen, Cassis. Alles fein, alles tänzelt. Sehr schöne Länge. Etwas Blutorange im Finale. Das extrem geschliffene aber satte Tannin kommt schön wieder hoch, immer unterlegt von der feinen Säure. Der Wein erinnert stark an den Bellevue von Hubert de Bouard, und ist doch ganz anders. Wirklich ein großer Wein. Ein sehr feiner St. Emilion mit fast burgundischer Zartheit und doch toller Kraft und Frucht darunter. 95-96+/100