Armailhac: Chateau D’Armailhac 5eme Cru 2024

Chateau D’Armailhac 5eme Cru 2024

Holzkiste

Zum Winzer

93–94
100
2
Cabernet Sauvignon 72%, Cabernet Franc 14%, Merlot 14%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2029–2045
Verpackt in: 6er OHK flach
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 93–94/100
Markus Del Monego: 93+/100
Weinwisser: 93–95/100
Suckling: 93–94/100
Alexandre Ma: 93–94/100
Jeff Leve: 92–94/100
6
Frankreich, Bordeaux, Pauillac
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau D’Armailhac 5eme Cru 2024

93–94
/100

Lobenberg: Über 40 Jahre alte Reben. Der Ausbau erfolgt in 50% neuem Holz. Konzentrierte Zwetschgennase, purpur mit elegantem Holzrahmen. Sehr feine Würze. Cassis mit schwarzem Pfeffer. Im Mund geschliffene Cassis mit würziger Brombeere. Salzige Kalksteinnoten, dezente Herbheit von Holunder und Wacholderbeere. Feine Konzentration und Dichte mit guter Mitte am Gaumen. Im Finale fehlt ihm das letzte Quäntchen um wirklich Größe zeigen zu können, aber es ist ein durchaus schicker d’Armailhac – sicher früh zugänglich und elegant.

Jahrgangsbericht

2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

Verkostungsnotiz
93+
/100

Markus Del Monego über: Chateau D’Armailhac 5eme Cru

-- Markus Del Monego: Dark purple colour with violet hue and almost black core. Refined nose with fragrant fruit, blackcurrants and blackberries, subtle oak and fine toasting. On the palate elegant with ripe tannins and convincing length, juicy fruit and discreet spiciness, a slightly lighter style with persistence. Tastingbook.com

93–95
/100

Weinwisser über: Chateau D’Armailhac 5eme Cru

-- Weinwisser: Delikates blaubeeriges Bouquet, frischer Thymian und edle Cassiswürze. Am kompakten Gaumen mit engmaschigem Tanningerüst und feinmehligem Extrakt. Im geradlinigen Finale mit Wildkirsche, Tabak und körniger Adstringenz. Potenzialwertung.

93–94
/100

Suckling über: Chateau D’Armailhac 5eme Cru

-- Suckling: A fragrant, floral nose with fresh red cherries, berries and touches of cocoa powder and graphite. Bright and poised, this has medium body, vibrant acidity and an expressive finish. No sweetness. Juicier and more classic this year, though not as concentrated. 72% cabernet sauvignon, 14% merlot and 14% cabernet franc.

Verkostungsnotiz
93–94
/100

Alexandre Ma über: Chateau D’Armailhac 5eme Cru

-- Alexandre Ma: Such an impressive aroma is truly rare in the 2024 vintage. With the new cellar and the synergy of the “dream team” – Lucie Lauilhé, the manager, Cédric Marc, the cellar master, and Mathieu Maudet, the vineyard manager – the wine achieved an unexpected maturity despite a vintage with more rainfall and less sunshine. The fruit aromas, led by the restrained presence of blueberries and wild mountain berries, are neither bold nor loud but have been arranged with precision. The spice aromas of licorice, cinnamon, and star anise are particularly notable, like tendrils of smoke rising from a light mist, lingering and controlled. Under the stretch of high acidity, the body’s lines are sharp and refined, with a refreshing sensation that clings to the palate, like dew on fruit after a rain, fresh with a playful twist. -

Verkostungsnotiz
92–94
/100

Jeff Leve über: Chateau D’Armailhac 5eme Cru

-- Jeff Leve: Spicy black currants and floral aromas are already evident on the nose. On the palate, the wine is vibrant and fresh, with a crisp edge to the savory currants and a hint of peppery orange rind in the finish. Allow it a year or two in the bottle, and it will reward your patience. The wine consists of 72% Cabernet Sauvignon, 14% Merlot, and 14% Cabernet Franc. This represents the highest percentage of Cabernet Sauvignon ever used in the blend in the history of the estate. 12.9% ABV, 3.69 pH. Harvesting took place on September 25 - October 5. Drink from 2028-2045.

Mein Winzer

Armailhac

Als eines von drei Weingütern im Pauillac, die dem verstorbene Baron Phillippe de Rothschild gehörten, wird d’Armailhac vom gleichen Team geleitet, das auch für Mouton-Rothschild und Clerc Milon zuständig sind. Entsprechend qualitätsbewusst wird hier gearbeitet. Es grenzt an Pontet Canet im Westen...

Chateau D’Armailhac 5eme Cru 2024