Lobenberg: 80 Prozent liegt auf reinem Kalkstein auf dem Plateau – die beste Lage von Saint-Émilion. 20 Prozent an den Südhängen vom Plateau, mit etwas mehr Lehm- und Sandanteil. 14,5 Volumenprozent Alkohol. 74 Prozent Merlot, 26 Prozent Cabernet Franc. Ganz klar zu lokalisieren: Merlot aus Saint-Émilion. Reich, dicht, mit Power und Druck. Tiefe schwarze Frucht, von Cassis bis zu extrem reifer Pflaume. Extreme Dichte anzeigend. Ein moderner Saint-Émilion, ein Anhänger der schwarzen Frucht. Nur 50 Prozent neues Holz, der Rest ist gebraucht. Keine scharfe Toastung. Es wird nur ganz leicht übergepumpt, der Wein ist also auf keinen Fall zu stark extrahiert. Sehr intensiver Mund. Grandios rassige Frische kommt in dieses schwarze, lakritzige, sahnige Gemenge aus Cassis, Pflaumen und Schwarzkirsche. Sehr lang und salzig am Ende. Der Wein wird zu 100 Prozent entrappt und 100 Prozent der Frucht, die hier wächst, geht in den Erstwein. Ich habe ihn zusammen mit Rauzan-Ségla probiert, der der gleichen Besitzerfirma gehört. Und diese extreme Eleganz kann er nicht ganz halten. Auch innerhalb von Saint-Émilion sehe ich ihn in der ersten Reihe, großer Saint-Émilion, sehr klassisch und sehr typisch. 100/100