Chateau Beausejour 1er Grand Cru Classe B 2024

Chateau Beausejour 1er Grand Cru Classe B 2024

Zum Winzer

96–98
100
2
Merlot 72%, Cabernet Franc 28%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2029–2050
Verpackt in: 1er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 96–98/100
Matthew Jukes: 96–97+/100
Markus Del Monego: 96/100
Vinum: 96/100
Suckling: 95–96/100
Decanter: 95/100
Jeb Dunnuck: 94–96/100
Jeff Leve: 94–96/100
Gerstl: 20/20
6
Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Beausejour 1er Grand Cru Classe B 2024

96–98
/100

Lobenberg: Die Assemblage besteht aus 72 Prozent Merlot und 28 Prozent Cabernet Franc. Der Ertrag lag bei geringen 28 Hektolitern pro Hektar. Es gab ungefähr 30 Prozent Mehltau-Verlust im Merlot, dadurch ist der Cabernet Franc Gehalt etwas höher, was aber auch durchaus das langfristige Ziel des Châteaus ist. 13 Volumenprozent Alkohol. 14 Monate Ausbau im Barrique, 40 Prozent Neuholz. Mittleres Rubinrot. Sehr feine Nase nach Vollmilchschokolade, Nougat, Herzkirsche, ganz heller Lakritze und hellen Blüten. Ätherisch und harmonisch. Sehr balancierte, cremig-charmante Nase! Der Mundeintritt ist komplett auf Kirsche laufend. Herzkirsche, süße rote Knubbelkirsche, ein kleiner Hauch Sauerkirsche und Waldhimbeere. Extrem feiner Schliff! Der Mund ist eine einzige Orgie in Seidigkeit, das Tannin ist super poliert. Der Wein ist fast trinkbar und hat trotzdem eine wunderschöne mineralisch-salzige Schärfe an der Seite. Leichter Chilitouch setzt sich auf die Lippen, wieder diese helle Lakritze und die Blüten. Immer wieder kommt das superseidige Tannin mit der Kirschfrucht. Ein total schicker Wein aus 100 Prozent entrappten Trauben. Das ist eine superfeine Burgunderversion! Der Wein steht für zwei Minuten… Er hat nicht die Power der beiden Vorgängerjahre, er hat nicht das dichte, aromatische Volumen und die Opulenz von 2023, aber es ist eine extrem balancierte, harmonische, erotisch filigrane Finesseversion. Bitte große Burgundergläser nehmen – eine Ode an die Freude in wirklich abgehobener Finesse. *** Beuaséjour Duffau umfasst nur 6,2 Hektar Weinberge mit 45 Jahre alten Reben. Zwischen 6.300 und 8.900 Pflanzen pro Hektar. 40 Prozent Kalkstein und 50 Prozent Lehm über Kalkstein. Dazu zehn Prozent reiner Lehm. Es wird biologisch gearbeitet. Das Weingut ist einer meiner erklärten Lieblinge in Saint-Émilion. Es liegt oben auf dem Plateau – großes Terroir! Beauséjour Duffau ist umgeben von der Crème de la Crème in Saint-Émilion: Zur einen Seite liegen Ausone und Canon und Belairmonange, Richtung Süden Angélus, nicht weit nach Westen und Osten dann Coutet und Beau-Séjour Bécot. Alles was Rang und Namen hat liegt dort oben.

Jahrgangsbericht

2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

Verkostungsnotiz
96–97+
/100

Matthew Jukes über: Chateau Beausejour 1er Grand Cru Classe B

-- Matthew Jukes: Winemaker Joséphine Duffau-Lagarrosse finished building her new chai last year in time for the 2024 harvest, and it is now one of the most beautiful small wineries I have seen. The spectacular panoramic vineyard landscape, carved into the façade of her vats, provided a stunning backdrop to what she described as the most exacting wines she has ever made. First, Beauséjour lost 30% of its crop to mildew. While drastic sorting in the vineyard reduced yields dramatically, a further forensic inspection using two sorting tables in the winery cut these yields by 10-15% more. While harvest usually requires thirty pickers who move through approximately 2ha per day, this vendange demanded fifty pickers whose pace was cut to only 0.7ha of vines per day. This attention to detail and profound sacrifice are in part responsible for the stellar quality of this wine (and its second label). But in the winery, Joséphine explained that she remained completely open-minded about how to approach the vinification. As you will be aware, 2024 is a genuine ‘vigneron’s vintage’ and she, perhaps masochistically, enjoyed the endless challenges before her. One of the critical decisions was how best to get the most from her press wine. Usually, Joséphine cuts the cake in a traditional manner, like a layered birthday cake in triangular segments, which means that the heart is inevitably topped and bottomed with slightly different (perhaps not optimal) densities of skins and juice contained therein. This year, she sliced the cake into horizontal sections, pressing each stratum separately, leading to a huge leap in the quality of this wine, after careful selection! She added 3% of this precious press wine to the second wine and 7% to the Grand Vin and is convinced that this seemingly small component makes all the difference. I must agree! This ‘new cellar / new press wine approach’ has raised the bar further for Beauséjour, and in this difficult vintage, this wine appears to have transcended all possibilities by achieving true ripeness, extraordinary purity and depth of flavour, but with a delicacy and weightlessness that confounds the senses. Super-clean, slender, peony and violet-soaked and phenomenally beautiful, this is a model Saint-Émilion in 2024, not least because it captures this unique property’s elemental essence while embracing its fruit’s magical textures. There is no sense of extraction here, only intricate free-flowing detail held together with an invisible limestone latticework. The result is breathtaking as it differs from all other properties’ wines in this vintage.

Verkostungsnotiz
96
/100

Markus Del Monego über: Chateau Beausejour 1er Grand Cru Classe B

-- Markus Del Monego: Dark purple colour with violet hue and almost black core. Fine nose with elegant fruit, ripe blackberries, raspberries and cherries, peonies in the background. Discreet spiciness and subtle oak in the background. On the palate a well balanced with chalky freshness, purity and persistence, silkytannins, elegant fruit, discreet spiciness and subtle oak, rather medium bodied but good mid palate with convincing length. Tastingbook.com

96
/100

Vinum über: Chateau Beausejour 1er Grand Cru Classe B

-- Vinum: Leuchtendes Rubinrot; tiefgründige, steinig kühle Nase, klar und rein die Frucht, florale Noten, Veilchenblüten, Lavendel; hochelegant am Gaumen, ungemein fokussiert, knackige Frucht, sensationelle Tanninqualität, der Wein hat Finesse, Frische und Spannung, hallt im Abgang lange nach, endet auf Blutorangen, Johannisbeeren und eine pfeffrige Würze. Ein sehr delikater Beauséjour.vvWine & Vinum

95–96
/100

Suckling über: Chateau Beausejour 1er Grand Cru Classe B

-- Suckling: Lots of energy, showing pure black cherries, dried violets and citrus character that follow through to a medium body with very integrated tannins that give length and verve. A blend of 72% merlot and 28% cabernet franc.

95
/100

Decanter über: Chateau Beausejour 1er Grand Cru Classe B

-- Decanter: Lovely pink purple colour in the glass, bright and shining. Expressive nose, so pure, so fine, lovely Cabernet Franc aromas - fruit forward but floral too. Striking straight away, so silky and streamlined but generous in terms of tannin texture and fruit density. Joyful and lifted, this focused on the fruit with delicacy and purity. Touches of spice and bitter orange join the expression but this is complex and multifaceted. There’s tightness and concentration but it’s held in line with finesse, no aggressivity. A really honest interpretation of the vintage here with excellent ageing potential. Ageing 40% new oak for up to 16 months. 3.32pH. 7% press. An excellent wine by Josephine Duffau-Lagarosse who almost doubled the amount of harvesters and picked 'really slowly' for optimal ripeness before sorting in the vineyard, on two sorting table, a destemmer and densimetric bath with no sugar. Consultants Julien Viaud and Axel Marchal.

94–96
/100

Jeb Dunnuck über: Chateau Beausejour 1er Grand Cru Classe B

-- Jeb Dunnuck: The 2024 Château Beauséjour (Duffau-Lagarrosse) is 72% Merlot and 28% Cabernet Franc aging in 40% new oak, with the balance in once-used barrels. Black raspberries, classic limestone minerality, violets, and smoky tobacco all shine here, and it's a remarkably pure, medium, almost medium to full-bodied Saint-Émilion that has remarkable tannins, perfect balance, and a great finish. It's not going to make you forget the 2022, 2020, or 2019, but it's a gorgeous 2024 that I'd be happy to have in the cellar.

20
/20

Gerstl über: Chateau Beausejour 1er Grand Cru Classe B

-- Gerstl: Schon der Duft geht unter die Haut, da ist gewaltig viel Terroirtiefe, Aromen von Leder und Tabak begleiten die Frucht, das ist sagenhaft raffiniert, immens komplex und von strahlender Klarheit, der Duft eines ganz grossen, edlen Weines. Der Gaumen übertrifft die Erwartungen beinahe noch, das ist so etwas von sagenhaft raffiniert, eine burgundische Delikatesse, von atemberaubender Klarheit und Strahlkraft, ein Stück einzigartige Natur, da wird effektiv die Schönheit des Jahrgangs in vollendeter Form dargestellt, alles ist aus einem Guss, es war ja nicht wirklich ein kühler Jahrgang, aber hier kommt dieser faszinierende kühle Ausdruck in vollendeter Form zum Tragen, von genau der optimalen Dosis süssen Extraktes unterlegt, die Tannine sind schlicht traumhaft fein und was für eine die Sinne berauschende Aromatik, ein emotional berührendes Sinneserlebnis.(mg)

Mein Winzer

Beausejour Duffau-Lagarrosse

Im Jahre 1869 wurde der kleine Weinberg Beausejour unter zwei Familien aufgeteilt. Daher rühren die Châteaus Beausejour Duffau und Beausejour Becot.

Chateau Beausejour 1er Grand Cru Classe B 2024