Lobenberg: Großmeister Selosse oder Laherte machen auch eine solche Solera. In diesem Fall seit 2010 und jedes Jahr kommt ein bisschen was vom neuen Wein hinzu, um eine komplette Vertikale aller Jahre zusammenzufügen. Zwei Drittel Pinot Noir und ein Drittel Chardonnay, alles gewachsen in Verzy Grand Cru, Montagne de Reims. Mouzon ist ein getriebener Biodynamiker, der akribisch im Weinberg arbeitet und im Keller alles weglässt, was geht. Spontangärung, minimaler Schwefel, minimale Dosage. So pur und ungeschminkt wie es nur geht. Ein bisschen Freakstoff, aber in großartig und süffig. Die Nase ist intensiv und komplexer als die des L’Atavique, dessen stets das Ausgangsmaterial für diese Solera ist, es ist also eine Art L’Atavique-Vertikale in einem Champagner. Nussig-würzig, Sesam, Raps, Pfeifentabak, dann Orangenschale, Aprikose, Ingwer und Yuzu. Der leicht oxidative Einschlag der Solera gibt hier nochmal eine dritte Dimension zum L’Atavique hinzu. Wenn man mehr auf Pikanz, Verspieltheit und Frische steht sollte man eher zu jenem greifen, wer die Komplexität und in sich verwobene Nussigkeit und Würze sucht, der ist beim L’Ascendant genau richtig. Ein super Speisebegleiter, der als Allzweckwaffe ein ganzes Menü ergänzen kann durch seine Präsenz. Lang und feinsalzig im Finale, erinnert er nicht unwesentlich an gereifte weiße Rioja, hat dazu aber die zitrische Frische der Champagne. Toll! 95+/100