Bürklin Wolf: Riesling Forster Ungeheuer G.C. Großes Gewächs 2024

Bürklin Wolf: Riesling Forster Ungeheuer G.C. Großes Gewächs 2024

BIO

VDP

Holzkiste

Zum Winzer

Riesling 100%
weiß, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2029–2054
Verpackt in: 6er OHK
mineralisch
voll & rund
frische Säure
Lobenberg: 98–99/100
Suckling: 98/100
Deutschland, Pfalz
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Forster Ungeheuer G.C. Großes Gewächs 2024

98–99
/100

Lobenberg: Die Reben im Ungeheuer sind rund 40 Jahre alt und wurzeln auf dunklen, vulkanisch geprägten Basaltböden – direkt gegenüber des Kirchenstücks gelegen. Und doch zeigt das Ungeheuer immer ein ganz eigenes Profil. Der Wechsel von den Grands Crus aus Deidesheim zu denen aus Forst ist jedes Jahr klar spürbar – die Deidesheimer Weine wirken kalkiger, fruchtbetonter, während in Forst die rauchige Mineralität dominiert. Das Ungeheuer bildet dabei eine Art aromatische Brücke zwischen beiden Welten. Es bringt die rauchige Tiefe der Forster Lagen mit, zeigt aber auch die Fruchtoffenheit und Zugänglichkeit, die man eher aus Deidesheim kennt. 2024 ist ein klassisches Ungeheuer. Dicht, konzentriert, geballt. In der Nase zunächst sehr jung und kompakt, mit dichter Rauchigkeit, Hefenoten und kühler Reduktion. Feuerstein, heller Tabak, geröstete Nüsse, Nussbutter. Erst nach etwas Luft kommt die Frucht dazu: gelber Apfel, Mango, grüne Mandarine, Orangenzeste. Exotik in kontrollierter Form. Eine Spur Passionsfrucht und fleischige Nektarine. Alles sitzt engmaschig, nichts ist plakativ. Am Gaumen dann diese vibrierende, kristallklare Salzigkeit, wie sie typisch ist für Forst. Der Wein ist kraftvoll und fast burgundisch rund im Körper, dabei aber straff und salzig. Die Frucht wirkt exotisch, aber fokussiert: Yuzu, reife Limette, grünliche Mango. Die pikante, reife Säure bringt Energie, Zug und Länge. Ein Hauch Grapefruit und Zitronenschale ergänzt das Bild. Salz und Zitrussaft wechseln sich am Gaumen in wilder Dynamik ab – ein Spiel zwischen Extraktsüße und salziger Mineralität. Irre! 2024 bringt erneut ein Ungeheuer mit enormem Körper, dichter Textur und großer aromatischer Tiefe. Es ist einer dieser Weine, bei denen man denkt: jetzt ist das Limit erreicht – und dann geht doch noch mehr. Der Name passt. Ein Gigant mit Wucht, Eleganz und vibrierender Spannung. Super konzentriert, massiv gebaut – und trotzdem gleitet er geschmeidig über den Gaumen. Ein Riesling mit Tiefe, Struktur und fast endlosem Nachhall. Stark!

Jahrgangsbericht

»Here comes the rain again…« – das Weinjahr 2024 war rasant und aufwühlend. Eine deutlich kühlere Vegetationsperiode mit wechselnden Regen- und Trockenphasen forderte die Winzer heraus. Der frühe Austrieb im April wurde von heftigen Spätfrösten abgelöst, die Ahr, Nahe, Nordbaden, Saar und Ruwer besonders hart trafen und zu teils dramatischen Ernteausfällen führten. Viel Manpower, bedingungsloser Einsatz und sorgfältige Selektion waren entscheidend. Die besten 2024er Weine zeigen eine bemerkenswerte Finesse mit überraschend viel Stoffigkeit und schlanker Kraft. Der kühlere Ausdruck erinnert an die präzisen Klassiker 2016, 2008, 2004 und 2002. Sie sind extrem klar gezeichnet und definiert und besitzen häufig mindestens ein Volumenprozent weniger Alkohol als die Vorjahre. Umso überraschender ist die Substanz und innere Dichte, die durch ausgiebige Sommerniederschläge und eine langsame Reifung bis in die kühlen Nächte der späten Lese ermöglicht wurde. Die Trauben erreichten enorm hohe Extraktwerte, die mit 2023 konkurrieren. »Die schönsten Aromen gedeihen im Schatten.« wie Florian Lauer immer sagt. Die Säuren sind »nordisch-straff« und vibrierend, aber reifer und weniger einschneidend als im “krachenden” 2021. Die Weine bieten eine genussvolle Cremigkeit, ohne ihr elektrisierendes Rückgrat zu verlieren. Der 2024er ist ein harmonischerer und feinerer Jahrgang als ebenfalls kühlere 2021, zudem ist es aromatisch in einem klassischeren und schlankeren Profil angesiedelt als die »Vollgas-2023er«. Bei vielen Weinen wurde ein Level erreicht, das mit dem Benchmark-Jahrgang 2023 mithalten kann, auch wenn die Mengen besonders bei den Großen Gewächsen teils sehr gering sind. Es gibt so viele wunderschöne, filigrane, saftig-dichte und auch richtig lecker-delikate Weine in diesem Jahr. Und das kann in dieser Leichtigkeit und finessenreichen, athletischen Form heute eben fast nur noch in Deutschland so geerntet werden. Franken glänzt mit exzellenten Silvanern mit kühlem Saft und eleganter Stoffigkeit. An Mosel-Saar-Ruwer wurde im restsüßen Bereich von Kabinett bis Auslese absolute Weltklasse geerntet, trotz mancherorts verheerender Frostschäden. Die Nahe glänzt 2024 nicht nur mit Riesling in ultrafokussierter Manier, sondern auch mit Burgundern dieses Jahr – genau wie die Südpfalz! Der wärmeren Mittelhaardt steht ein kühleres Jahr immer mehr als gut. Von Christmann über Bürklin bis Winning ist das der Stoff aus dem Riesling-Träume sind. In Rheinhessen hat wohl der Rote Hang sein Jahr der Jahre, so viele Mega-GGs nach den schwierigen Trockenjahren dort ein Segen… wow!

98
/100

Suckling über: Riesling Forster Ungeheuer G.C. Großes Gewächs

-- Suckling: Super-concentrated with a massive structure, yet this glides over the almost full-bodied palate. This great dry riesling is only just beginning to reveal its huge depths. Extremely long, compact finish. From biodynamically grown grapes. Vegan. Drink from release.

Mein Winzer

Bürklin Wolf

Bürklin Wolf greift auf eine Historie zurück, die bis ins Jahr 1597 geht. Doch den Status als Primus inter pares verdankt es besonders Bettina Bürklin-von Guradze, die das Weingut seit 1992 leitet.

Riesling Forster Ungeheuer G.C. Großes Gewächs 2024