Bürklin Wolf: Riesling Forster Pechstein G.C. Großes Gewächs 2024

Bürklin Wolf: Riesling Forster Pechstein G.C. Großes Gewächs 2024

BIO

VDP

Limitiert

Holzkiste

Zum Winzer

Riesling 100%
weiß, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2031–2064
Verpackt in: 6er OHK
frische Säure
mineralisch
unkonventionell
Lobenberg: 99–100/100
Suckling: 99/100
Galloni: 96/100
Mosel Fine Wines: 95/100
Deutschland, Pfalz
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Forster Pechstein G.C. Großes Gewächs 2024

99–100
/100

Lobenberg: Wenn das Kirchenstück der Montrachet ist, dann ist Pechstein vielleicht am ehesten der Chevalier-Montrachet – allerdings mit völlig anderem Charakter. Das Terroir hier ist radikal: Im Pechstein dominiert der Basalt, reines Vulkangestein. Und das merkt man sofort. Schon beim ersten Hineinriechen strömt eine rauchige, steinige Aromatik aus dem Glas – mit richtig Wucht. Feuerstein, Graphit, nasser Schiefer. Gestein pur. Im Pechstein gehörten die Trauben mit zu den schönsten im ganzen Jahrgang. Vollkommen gesund, perfekt gereift. Und das zeigt sich auch im Glas: Es ist ein ganz klassischer Pechstein. Tiefdunkle Reduktion, steinige Wucht, profunde Tiefe. Die Nase ist zunächst dicht und verhalten, dabei aber hochkonzentriert. Rauch, nasse Erde, fast rußige Anklänge. Nur langsam kommen feine Fruchtnuancen durch: Kaffirlimette, ein Hauch Mandarine, dazu geröstete Mandel, kandierter Ingwer, ein feiner Schleier von Hefe und ein Hauch von salziger Zitronenzeste. Sehr spannungsgeladen, sehr eigenständig. Die Frucht bleibt wie immer dezent – hier geht es um Textur, Mineralität und Ausdruck. Pechstein ist niemals „Everybody’s Darling“. Er ist dunkel, konzentriert, puristisch – und gerade deshalb so faszinierend. Am Gaumen dann diese typische brachiale Schärfe, diese karge Energie. Enorme salzige Mineralität, vibrierende Säurestruktur, packender Grip. Saftige Zitrone, Quitte, Grapefruit – alles mit einer rauchigen Tiefe unterlegt. Dazu ganz klar: feines Salz, schwarzer Pfeffer, etwas Kreide. Der Wein klebt förmlich am Gaumen, zieht sich lang und fokussiert bis weit in den Nachhall. Ein Riesling mit dunkler Seele. Kompakt, fast vollmundig, aber niemals schwer. Stattdessen voller Energie, Spannung und Tiefe. Wer das Kirchenstück kontemplativ und ruhig findet, bekommt hier das genaue Gegenteil: Wildheit, Fokus, Wucht. Und dennoch: alles in Balance. Ein riesengroßer Riesling.

Jahrgangsbericht

»Here comes the rain again…« – das Weinjahr 2024 war rasant und aufwühlend. Eine deutlich kühlere Vegetationsperiode mit wechselnden Regen- und Trockenphasen forderte die Winzer heraus. Der frühe Austrieb im April wurde von heftigen Spätfrösten abgelöst, die Ahr, Nahe, Nordbaden, Saar und Ruwer besonders hart trafen und zu teils dramatischen Ernteausfällen führten. Viel Manpower, bedingungsloser Einsatz und sorgfältige Selektion waren entscheidend. Die besten 2024er Weine zeigen eine bemerkenswerte Finesse mit überraschend viel Stoffigkeit und schlanker Kraft. Der kühlere Ausdruck erinnert an die präzisen Klassiker 2016, 2008, 2004 und 2002. Sie sind extrem klar gezeichnet und definiert und besitzen häufig mindestens ein Volumenprozent weniger Alkohol als die Vorjahre. Umso überraschender ist die Substanz und innere Dichte, die durch ausgiebige Sommerniederschläge und eine langsame Reifung bis in die kühlen Nächte der späten Lese ermöglicht wurde. Die Trauben erreichten enorm hohe Extraktwerte, die mit 2023 konkurrieren. »Die schönsten Aromen gedeihen im Schatten.« wie Florian Lauer immer sagt. Die Säuren sind »nordisch-straff« und vibrierend, aber reifer und weniger einschneidend als im “krachenden” 2021. Die Weine bieten eine genussvolle Cremigkeit, ohne ihr elektrisierendes Rückgrat zu verlieren. Der 2024er ist ein harmonischerer und feinerer Jahrgang als ebenfalls kühlere 2021, zudem ist es aromatisch in einem klassischeren und schlankeren Profil angesiedelt als die »Vollgas-2023er«. Bei vielen Weinen wurde ein Level erreicht, das mit dem Benchmark-Jahrgang 2023 mithalten kann, auch wenn die Mengen besonders bei den Großen Gewächsen teils sehr gering sind. Es gibt so viele wunderschöne, filigrane, saftig-dichte und auch richtig lecker-delikate Weine in diesem Jahr. Und das kann in dieser Leichtigkeit und finessenreichen, athletischen Form heute eben fast nur noch in Deutschland so geerntet werden. Franken glänzt mit exzellenten Silvanern mit kühlem Saft und eleganter Stoffigkeit. An Mosel-Saar-Ruwer wurde im restsüßen Bereich von Kabinett bis Auslese absolute Weltklasse geerntet, trotz mancherorts verheerender Frostschäden. Die Nahe glänzt 2024 nicht nur mit Riesling in ultrafokussierter Manier, sondern auch mit Burgundern dieses Jahr – genau wie die Südpfalz! Der wärmeren Mittelhaardt steht ein kühleres Jahr immer mehr als gut. Von Christmann über Bürklin bis Winning ist das der Stoff aus dem Riesling-Träume sind. In Rheinhessen hat wohl der Rote Hang sein Jahr der Jahre, so viele Mega-GGs nach den schwierigen Trockenjahren dort ein Segen… wow!

99
/100

Suckling über: Riesling Forster Pechstein G.C. Großes Gewächs

-- Suckling: A giant of smoky minerality with a dark soul, this is the opposite of the sunny, everybody’s darling Pfalz wine, but it is so exciting and profound on the compact, almost full-bodied palate. Super-focused finish that’s incredibly intense. From biodynamically grown grapes. Vegan. Drink from release.

96
/100

Galloni über: Riesling Forster Pechstein G.C. Großes Gewächs

-- Galloni: The 2024 Riesling Forster Pechstein G.C. is from the quintessential basalt of Pechstein. It presents smokiness and citrus but also understatement. The palate tingles with ripe zestiness. This is as concentrated as it is compact. For now, it has a sheen of Amalfi lemon on naked stone. Give this time as it is long and full of potential. (Bone-dry)

Verkostungsnotiz
95
/100

Mosel Fine Wines über: Riesling Forster Pechstein G.C. Großes Gewächs

-- Mosel Fine Wines: The 2024 Pechstein Forst G.C., as it is referred to on the consumer label, displays a superbly complex, herbal, and intense nose of minty herbs, licorice, smoke, nutmeg, herbal tea, blackberry, and dried white flowers. The wine proves compact and quite energetic on the palate, with imposing notes of smoke, herbs, and darker fruits. Yet there is superb finesse and a comparatively light structure running through the wine and making it beautifully balanced. This superbly combines a forceful and intense side with more finesse and leaves a beautifully vibrating and long finish. This is a splendid GG in the making.

Mein Winzer

Bürklin Wolf

Bürklin Wolf greift auf eine Historie zurück, die bis ins Jahr 1597 geht. Doch den Status als Primus inter pares verdankt es besonders Bettina Bürklin-von Guradze, die das Weingut seit 1992 leitet.

Riesling Forster Pechstein G.C. Großes Gewächs 2024