Lobenberg: Tintilla ist eine sehr spannende und für Perez vor allem eine sehr zukunftsfähige Rebsorte, da sie wenig Tannin und eine recht hohe Säure besitzt. So bekommt man trotz zunehmender Hitze in der Region dennoch einen feinen, eher leichten Rotweintyp. Corchuelo ist eine 2012 gepflanzte Einzellage, die sich im Landesinneren befindet. Eine etwas wärmere Lage, die immer Weine mit ausgeprägter Würze und Mineralität hervorbringt. Rund 60% entrappt, der Rest dann als Gantraube im Edelstahl vergoren. Ausbau für etwa ein Jahr im gebrauchten Holz, anschließend nochmal für einige Monate im Edelstahl, bevor er endgültig gefüllt wird. Etwas Blut und Eisen mit angeröstetem, schwarzen Pfeffer, dann aber auch Veilchen, Herzkirsche und etwas Cranberry. Schöne Komplexität, erinnert fast ein bisschen an Nordrhône nur etwas leichter. Am Gaumen mit wunderbarer Frucht, wieder Kirsche, schöne Spannung aus feinziselierter, rotfruchtiger Säure regt den Speichelfluss an. Walderdbeere mit Kirsche, dann trifft die reife Säure auf kalkiges Tannin und sorgt für einen grandiosen Schub. Frucht, Säure, Mineralität im Wechsel. Das ist ein bisschen wild, ein bisschen ungewöhnlich, aber gleichzeitig strahlt Corchuelo eine so hohe Finesse aus. Sehr schön! 93-94/100