Lobenberg: Der Wein stammt aus dem »Arschjahr« 2010, das für Weine ausgesprochen schwierig war, für Sekt allerdings durchaus spannend mit dieser gewaltigen Säurestruktur. In der Jugend waren die Grundweine sicher nahe der Untrinkbarkeit, nach 14 Jahren Veredelung auf der Hefe ist das Ganze dann schon eine anderen Geschichte. Die 2010er brauchen einfach Zeit, unser Glück, dass HO und Carolin ihm sie gegeben haben. Denn jetzt ist das ein Edelstoff mit ordentlich PS unter der Haube. Hochverdichtete Frucht, kühl und rauchig, feuersteinig, dunkelbeerig, schwarze und rote Johannisbeere, Pumpernickel, Austernschale. Satter Druck im Mund, wild und basslastig, 2010 eben, aber mit 14 Jahren auf der Hefe setzt dann eben auch die Geschmeidigkeit, die gewisse Gelassenheit ein, die es braucht, um daraus einen großen Sekt zu machen. Das ist großartiger Stoff, dem man noch immer viel Zeit im Glas lassen sollte. Auch ein vorsichtiges Karaffieren ist keine schlechte Idee.