Lobenberg: Wie bei allen Barolo von Conterno-Fantino werden seit 2008 nur noch Hefestämme, die aus eigenen Rebbergen vergangener Jahre gezüchtet wurden, eingesetzt, also eine selektierte Hefe, um die Fermentation schnell ablaufen zu lassen. Die Besonderheit ist auch, dass die Fermentation in rotierenden Stahltanks geschieht. Die Vergärung läuft nur zwei bis zweieinhalb Wochen. Das ist insgesamt zusammen mit dem späteren Ausbau im neuen Barrique und neuerdings auch zum Teil im großen Holz ein sehr moderner Ansatz, der tendenziell Richtung hochintensive Frucht und Blockbuster läuft. Die weichen und femininen, süßen Jahrgänge wie 2011 und 2014 erhalten mehr großes Holz, das unterstützt dann eher die Burgunderhaftiglkeit. In ihrer Massivität von Tannin, Frucht und Rasse sind die Weine von Conterno Fantino doch sehr beeindruckend, aber es fehlt nie an Charme und Eleganz. Sori Ginestra in der inzwischen zu ausgedehnten Großlage Ginestra ist einer der herausragenden Weinberge aus Monforte. Wie Elio Grassos Weine aus den kleinen historischen Teilo von Ginestra. Komplette Südausrichtung der kleinen Einzellage Sori Ginestra. Der Weinberg erstreckt sich zwischen 420 und 320 Höhenmetern. Er wurde 1971 komplett neu angelegt. Wir liegen entsprechend knapp unter 50 Jahren Rebalter. Sori Ginestra ist sicherlich die extremste Powerlage des Weingutes. Auch hier sehr feine Süße zeigend, 2014 kommt so charmant rüber. Aber durchaus auch elegante und schlanke Frucht, moderater Alkohol, sehr auf der roten Kirsche laufend. Aber auch frische Zwetschge. Das zum Teil neue Holz ist nicht spürbar. Fabio Conterno hat in den letzten Jahren den Neuholzanteil immer stärker reduziert und geht jetzt nach einem Jahr Barrique auch ins große Holz. Das heißt, Conterno Fantino nähert sich immer mehr an die nur im großen Holz ausgebauten Weine von Monforte wie Aldo Conterno an. Das bekommt diesen Weinen extrem gut. Dieser Wein ist groß. Er ist nicht grün, er ist ganz reif, und er ist total mineralisch. Sehr viel Stein, dazu sehr viel Minze, weißer Pfeffer. Schöne Schärfe zeigend. Es ist ein Powerwein mit gleichzeitig Charme und dieser floralen Minzigkeit. Eukalyptus dazu. Das ist ein sehr eigener, individueller Stil. Wie auch bei Ellio Grassos Ginestra-Lagen ist die Lage Sori Ginestra etwas ganz Herausragendes in der ganzen Langhe. Eigenwillig und groß. Mineralisch, steinig, kraftvoll und trotzdem über die florale Minze und Eukalyptus-Assoziation immer sehr speziell bleibend im ganz positiven Sinne. Ein Unikat. Der 2014 ist vielleicht auch ob seiner extremen Ertragsreduktion fast ein großer Wein. Ich sehe ihn nicht weit hinter dem 2013er auch wenn er im Charakter ganz anders ist, er zeigt früh alles. Es ist einer der großen Weine des Jahrganges. Ich bin wirklich positiv geflasht. 96-97/100