Lobenberg: Wächst auf schwarzem, fast lila Schiefer. Die typische Schieferbodenstruktur, wie sie eben für die Assmannshäuser gilt. Darüber liegen Schieferverwitterungssände, sodass die Reben gut wurzeln können. Unter dem Schiefer kommt dann Quarzit. Unter 10% Rappen in der Vergärung, um die Finesse zu erhalten. Das ist auch die kühlere Lage in Assmannshausen. Natürlich auch hier in der offenen Bütt klassisch burgundisch vergoren. Ausbau im gebrauchten 600 Liter Holzfass. Der Wein liegt 22 Monate im Holz. Die Nase des Assmannshäusers ist total anders als die des Rüdesheimers. Rüdesheim ist deutlich wärmer, schon vom Untergrund voller und reicher. Hier sind wir karger, und trotzdem haben wir die 2015er Süße darin. Viel mehr Schwarzkirsche als rote Kirsche. Auch ein bisschen Sanddorn sowie starkes Graphit. Die Rappen kommen durch. Das ist reinstes Parfüm mit wunderschöner Würze. Thymian, Estragon. Die ganze Kräuterpalette der Provence. Auch ein bisschen Wachholder und ein kleiner Hauch Eukalyptus und Minze. Holunder, kühle schwarze Frucht. Die Nase ist sehr komplex, sehr fein. Auch im Mund setzt sich die Kühle fort. So ein Gegensatz zum Rüdesheimer. So unglaublich fein, steinig, schiefrig. Ein Wein wie von Molitor. Es ist ein komplett deutscher Klon. Der Mund mit dieser wunderschönen Würze, fast Vogelbeere, Holunder, schwarze Kirsche, viel Graphit und extrem viel Schiefertouch, schöne Länge. Das ist ein sehr viel eigenwilligerer Wein als der Rüdesheimer, der Everybodys Darling mit Sternchen ist. Hier haben wir schon einen Pinot Noir für erwachsene Genießer. Waren wir vorher in Gevrey, sind wir hier in einer ganz hohen Würzigkeit. Hier sind wir schon bei Winzern aus Vosne Romanee, die mit Rappen arbeiten. Unglaublich kühl und sehr viel Zug im Mund. Ich bin sehr begeistert. Das ist ein ganz famoser Wein, fast Freakshow. 94-95/100